Nach den sehr positiven Erfahrungen letztes Jahr im Balkan, wollten wir auch in diesem Jahr für uns unbekannte Länder im Osten unter die Lupe nehmen. 

Als Ziel haben wir uns Rumänien, das wir (und auch Christian) schon ein wenig kennen, die Ukraine und Moldawien ausgewählt.

Begleiten werden uns Christian und Wolfgang die bereits am Vorabend der Abreise zu uns kamen.

 

Tag 1     Samstag 8. Juni 2013      891 KM

 

Pünktlich um 7:00 Uhr starteten wir die Motoren unserer 2-Zylinder. Entgegen unserer Planungen konnten wir nicht  den Weg über Deggendorf einschlagen. Das Hochwasser der letzten Tage machte uns einen Strich durch die Rechnung. So fuhren wir über München auf die A 94 und die B 12 Richtung Mühldorf,  Altötting. Kurz vor Braunau überquerten wir den Inn und somit auch die Grenze nach Österreich. Der erste Tag stand ganz im Zeichen von Kilometerfressen. So fuhren wir nachdem wir im Innkreis die Autobahn erreichten relativ zügig Richtung Südosten. Wir passierten Wels, Linz. Rund um Wien wurde es hügeliger und dadurch abwechslungsreicher. Am frühen Nachmittag erreichten wir bei Nickelsdorf die ungarische Grenze. Wir tankten erneut voll, holten uns Vignetten und schon ging es weiter. Auf Höhe Budapest gönnten wir uns einen Kaffee.

Die Gewitterwolken, die sich rund um uns auftürmten konnten wir erfolgreich umfahren. Nur ein Mal bekamen wir einige wenige Tropfen Wasser ab. Kurz vor Szeged wechselten wir kurz die Autobahn. Nur noch 40 Kilometer bis zu unserem Tagesziel. Nach 20 Kilometer Autobahn holperten wir noch den Rest der Strecke über kleine Landstraßen bis nach Mako unserem anvisierten Tagesziel. Nach knapp 900 Kilometer bogen wir in den Hof  eines Motels wo wir günstig Unterschlupf fanden. Unsere Mopeds konnten wir direkt vor den Zimmern parken.

Nachdem wir geduscht und umgezogen waren gab es lecker Essen und ein kühles Bierchen im Restaurant. Den anschließenden Verdauungsspaziergang zum nahegelegenen Fluss vermiesten uns Heerscharen von Mücken die über uns herfielen. Diese kleinen Plagegeister piesackten uns den Rest des Abends, den wir gemeinsam gemütlich auf einer Bank vor unseren Zimmern verbrachten.

 

Tag 2     Sonntag 9. Juni 2013     387 KM

 

 

Da wir nach dem Grenzübertritt nach Rumänien eine Stunde verlieren werden (Osteuropäische Zeit = + 1 Stunde) machten wir uns sehr früh auf den Weg um 7:30 Uhr MEZ legten wir los.  Schon nach wenigen Kilometer erreichten wir die Grenzstation nach Rumänien, Vor uns standen einige schwer beladene Kleinbusse, die so Allerlei nach Rumänien brachten. Eine nette Grenzbeamtin winkte uns zu sich und so konnten wir die Wartezeit deutlich verkürzen. Die ersten rund 90 Kilometer bis Timisoara waren sehr monoton. Die Landschaft war flach, die Straßen infolge dessen kerzengerade. In Sandra, einem kleinen Dörfchen stoppten wir auf einen Kaffee.

Auch nach Timisoara änderte sich zunächst nichts, außer dass am Horizont bereits erste Hügel auftauchten. Noch vor Resita wurde es hügelig und somit auch kurviger. In Resita legten wir noch einen Tankstopp ein bevor wir auf einer schönen kurvigen Landstraße in Richtung Caransebes düsten. Danach ging es zwischen den immer höher werdenden Berge links und rechts von uns immer weiter Richtung Osten. Wir passierte unzählige kleine Dörfer mit teilweise sehr schönen Häusern entlang der Hauptstraße. In Voislova stoppten wir schließlich um uns einen Kaffee zu gönnen. Wir saßen noch nicht richtig auf der Terrasse, als ein heftiges Gewitter mit reichlich Blitz und Donner niederging. Ein Blitzschlag legte das Stromnetz der Pinte lahm und verhinderte erst mal, dass wir einen Kaffee bekamen. Okay, dann eben Cola.

Nach einem knappen Stündchen liesen wir wieder unsere Motoren aufheulen – weiter ging´s. Bereits kurz nach Verlassen von Voislaova waren die Straßen wieder trocken und es ging weiter über abwechslungsreiche Straßen bis nach Hateg. Dort schwenkten wir ab in Richtung Süden. Bis zu unserem angepeilten  Tagesziel Petrosani ging es über wunderbare kurvige Straßen durch die sehr abwechslungsreiche Hügelwelt. Dazwischen auch kleine Täler die wir durchquerten. In Petrosani tankten wir erneut und beschlossen, da der Ort nicht wirklich heimelig war noch ein Stück weiterzufahren. Gleich kurz hinter Petrosani verengte sich das Tal und wir verfolgten in unzähligen Kurven einen Flußlauf. Kurvenvergnügen pur. Kurz vor Bumbesti-Jiu tauchte am rechten Straßenrand ein nettes Motel auf, in dem wir uns für umgerechnet 15,-- € pro Doppelzimmer einquartierten. Auch das leckere Abendessen das wir serviert bekamen war sehr preisgünstig und dazu sehr lecker. Wir ließen den Abend gemütlich bei einem Bierchen ausklingen.

 

Tag 3     Montag 10. Juni 2013     242 KM

 

 

 

Nachdem wir im Hotel noch Kaffee getrunken hatten ging es um halb Neun los. Wir erreichten kurz nach unserem Start das Städtchen Bumbesti-Jiu. In einem kleinen Tante-Emma-Laden holten wir noch Brot und Wasser. Dann ging es auf kleinen kurvigen Landstraßen zunächst durch unzählige kleine Dörfchen Richtung Osten. Unterwegs noch ein kleiner Brotzeitstopp. Es folgten noch einige  Kilometer bergauf  bergab durch viel Kurven bevor wir Novaci erreichten. Hier versorgte sich Christian an einer Bank mit Bargeld bevor wir die Transalpina die Straße die über den höchsten Pass Rumäniens, dem Urdele-Pass über die Karpaten führte. Eine gut ausgebaute Straße führte kurvig rasch nach oben. Wir waren schon über 1500 m hoch als wir teilweise die Wolken erreichten.

Schon fast an der Passhöhe dann viele neue Häuser, das war Ranca. Kurz danach eine breite Betonbarriere mit einem GESPERRT-Schild. Nach kurzem Zögern passierten wir die Sperre und schraubten uns weiter nach oben. Wir kamen bis auf 2.145 m als wir die Passhöhe erreichten. Kurz danach dann eine Stelle an der die Hälfte der Straße fehlte – wohl der Grund für die Sperrung. Für unsere GSen stellte das nicht wirklich eine Herausforderung dar und so kamen wir rasch talwärts. Wir gelangten wieder unter die Baumgrenze, um uns wurde es wieder deutlich grüner und wir düsten durch wunderbare Bergwälder. Dann rechts ein riesiges Kreuz und eine Holzkirche. Neugierig stoppten wir um uns das genauer anzusehen. Hier war gerade ein kleines Kloster am entstehen. Ein Pope mit langem Zottelbart und langen Haaren begutachtete das Werk der Bauarbeiter.

Nach einer kleinen Runde durch die Baustelle ging´s weiter. Kurz darauf ein Abzweig an dem wir nach links abbogen. Wieder ein Hinweis auf Sperrungen, den wir aber erneut ignorierten. Auch dieses Mal waren nur zwei enge Stellen zu überwinden. Belohnt wurden wir mit einer wahren Kurvenorgie, zunächst auf einer nagelneu ausgebauten Strecke, die wir für uns alleine hatten (wahrscheinlich durch die Sperre), je weiter talwärts wir fuhren desto mehr Autos tauchten auf. Die Straßenqualität hatte deutlich nachgelassen, überall wurde ausgebessert und geflickt. Was blieb sind die Kurven. Das Tal begann sich nach und nach zu weiten, die Dörfer wurden mehr und auch die Temperaturen hatten deutlich zugelegt. In Sasciori legten wir nochmal eine Pause mit Käse und Wurst und einem Eis zum Nachtisch ein.

In Sebes erreichten wir schließlich eine breite Hauptstraße mit unglaublich viel Schwerverkehr. Gerade die LKW-Fahrer fahren auf solchen Strecken wie die Verrückten. Unglaublich was hier abgeht. Nach wenigen Kilometern entflohen wir diesem Wahnsinn und stoppten in Miercurea Sibilui um uns eine Kirchenburg anzusehen. Ein älterer Mann kam auf uns zu und fragte uns auf deutsch, ob wir die Kirchenburg ansehen wollen. Als wir bejahten holte er denn Schlüssel und drehte mit uns eine Runde durch die Kirchenburg. Kaum vorstellbar, dass während Zeiten der Belagerung bis zu 600 Personen auf so engem Raum hausten.

Wir kehrten zu den Mopeds zurück und begaben uns wieder auf die Hauptstraße. Nach einigen Kilometern konnten wir dann auf eine kleine Nebenstraße wechseln, was deutlich angenehmer war. Erst kurz vor Sibiu mussten wir wieder zurück. Gegen drei Viertel Vier erreichten wir schließlich das Ziel unserer heutigen Tagesetappe Sibiu. Wir steuerten das Hotel Apollo unweit des Zentrums an und quartierten uns dort ein. Nachdem wir uns kultiviert hatten ging es zu Fuß in das  Stadtzentrum, wo es einiges zu bewundern gab. Wir bummelten durch die Altstadt und kehrten schließlich, nachdem es heftig begonnen hat zu gewittern in ein Restaurant ein, wo wir uns unser Abendessen schmecken ließen. Danach kehrten wir bei leichtem Regen zurück in unser Hotel. Hier tranken wir auf der Terrasse noch ein Gläschen Wein bzw. ein Bier bevor wir uns schlafen legten.

 

Tag 4     Dienstag 11. Juni 2013     296 KM

 

 

 

Schon gegen Acht rollten wir aus dem Hof des Hotels Apollo. Noch ein wenig Stadtverkehr in Sibiu, dann verließen wir auf gut ausgebauten Ausfallstraßen die Stadt Richtung Süd-Osten. Es folgten einige Kilometer auf breiten Landstraßen bevor wir nach Osten abbogen. Davor gab es noch Sprit für unsere Mopeds. Weitere rund 30 Kilometer folgten auf der viel befahrenen Straße Richtung Brasov bevor wir nach Süden auf die Straße zum Transfagarasan, Rumäniens spektakulärste und berühmteste Passstraße einbogen. Nach Cartisoara begann die Straße anzusteigen, zunächst noch unspektakulär in den Wäldern, dann erkannten wir im Schnee die berühmte Nordrampe mit den vielen Kehren über uns. Rechts tauchten erste Souvenirstände auf, danach eine Spitzkehre die an einem GESPERRT-Schild endete. Wir wollten zumindest bis zur Passhöhe am Balea Lac gelangen.

Wir passierten wie auch schon gestern die Sperre und gewannen rasch an Höhe.  Wir erreichten die Baumgrenze und hatten jetzt wunderbare Ausblicke. Garniert wurde das Ganze mit tollen Kurven und mit einigen Serpentinen. Dann plötzlich ein Stau – was war los. Eine Etage höher räumten Räumfahrzeuge die Straße frei und bugsierten den Schnee hinunter zu unserer Etage. Dann fuhren sie von oben runter und legten einen Weg frei. Wir konnten wieder starten und legten die letzten Meter bis zur Passhöhe auf 1.974 m zurück.

Der Scheiteltunnel war geöffnet und so konnten wir entgegen unserer Erwartungen auch die Südseite in Angriff nehmen. In unendlich vielen Kurven fuhren wir auf rund 80 KM talwärts. In Curtea de Arges wechselten wir die Richtung und es ging weiter Richtung Nordosten. Uns erwarteten traumhafte Landschaften und Kurven ohne Ende. Die Straßenqualität war sehr unterschiedlich. Von grottenschlecht bis supertoll war alles dabei. In Bran stoppten wir am „angeblichen Schloss“ von Graf Dracula. Ein wirklich nettes Schlösschen auf einem Hügel, das wohl dem im Roman beschriebenen Schloss sehr ähnlich ist und daher für touristische Zwecke „genutzt“ wird.

Als wir weiterfuhren braute sich vor uns wie auch schon an den letzten Tagen das obligatorische Nachmittagsgewitter zusammen. Durch einen Rechtsschwenk nach Süden konnten wir noch ein wenig ausweichen, schließlich erwischte es uns aber doch mit heftigen Gewitterregen, Blitz und Donner. So stoppten wir rund 20 Kilometer vor unserem anvisierten Tagesziel in Paraul Rece. In einem netten Hotel mit eigenem Skilift und Klettergarten entkamen wir dem Gewitter. So hatten wir Zeit für ein gemütliches Bierchen, etwas Ausruhen und anschließend für ein gepflegtes Abendessen. Während wir uns einen Absacker in Form des einheimischen Palinca (der in für unsere Verhältnisse großen Mengen dargereicht wird => 100 ML) kam der Ober zu uns und bat uns auf die Terrasse, von wo aus wir eine Bärenmama mit Kind in der Wiese unter uns beobachten konnten – schon beeindruckend einen Braunbären live in freier Wildbahn zu erleben. Danach marschierten wir in den ersten Stock in unsere Zimmer.

 

Tag 5     Mittwoch 12. Juni 2013     364 KM

 

 

Morgens hörten wir schon den Regen an unser Fenster trommeln – Mist. Als wir aber dann beim Frühstück saßen hörte es nach und nach auf und so konnten wir bei abtrocknenden Straßen gegen Neun Uhr losfahren. Die Freude währte aber nicht lange – nachdem wir gleich getankt haben begann es kurz vor Sinaia, einem Wintersportort wieder zu regnen. So packten wir beim morgendlichen Supermarkt-Stopp gleich wieder die Regensachen aus. Für ca. eine Stunde fuhren wir noch durch den mal leichten, mal heftigen Regen. Als wir dann von der gut ausgebauten DN 1 in Richtung Osten abbogen war es dann schon trocken. Sehr abwechslungsreich ging es auf netten Sträßchen weiter gen Osten. Vor Buzau bogen wir ab in die Berge um die Schlammvulkane in der Nähe zu besuchen. Dieses Naturschauspiel gibt es nur an wenigen Orten weltweit zu bewundern. Aus einer Tiefe von rund 3000 m steigen Gase an die Erdoberfläche und bilden kleine kegelförmige Vulkane.

Hier legten wir dann auch noch eine Rast ein bevor wir noch eine Runde durch die Berge nach Buzau drehten. Die zum Teil unbefestigten Straßen boten traumhaft schöne Aussichten in die umliegende Hügelwelt,  waren aber auch fahrerisch nicht ohne. So manche Stellen mit tiefem losem Geröll galt es zu bewältigen. In Margariti hatten wir wieder Asphalt unter den Rädern und wir näherten uns Buzau. Nachdem wir den Stadtverkehr hinter uns gebracht hatten ging es auf einer breiten Hauptstraße immer weiter Richtung Osten. Die Hügel waren mittlerweile verschwunden und somit hatte die Straße auch kaum noch Kurven. Der Vorteil war, dass wir zügig voran  kamen – immerhin war der Nachmittag schon sehr fortgeschritten und wir hatten noch über 100 KM Weg vor uns.

Mit Braila erreichten wir kurz vor unserem Ziel die erste große Stadt an der Donau. Das Stadtbild bot wenig Reizvolles und fast durchgängig aufgerissene Straßen, die sehr spannende Hindernisse aufzuweisen hatte. Wir waren froh den Stadtverkehr hinter uns zu lassen, näherten uns aber schon der nächsten Stadt, Galati, wo unsere heutige Tagesetappe endete. Vor Galati waren rechts von uns die Ausläufer des Donaudeltas zu sehen. Wiesen und Wälder die komplett geflutet waren dazwischen immer wieder Reiher. Dann waren wir in Galati – eine auf den ersten Blick fürchterliche Stadt. Marode Fabrikanlagen und Plattenbauten, die ihre besten Zeiten längst hinter sich haben. Der Weg zu unserem angepeilten Hotel war dann auch noch gesperrt, so dass wir auch noch eine Ehrenrunde drehen durften.

Schließlich erreichten wir direkt an der Donau das Hotel Faleza. Mit Glück konnten wir das letzte freie Zimmer, eine Suite, in der wir zu Viert unterkamen sichern. Nach Duschen und Umziehen gingen wir in das Restaurant gleich neben dem Hotel um zu Essen. Danach noch ein kleiner Spaziergang an der Uferpromenade der Donau, die zwar verdeckt aber doch gleich gegenüber des Hotels gelegen war. Dieser Teil Galatis war deutlich freundlicher und ansehnlicher als das, was wir bei der Fahrt zum Hotel sahen. Nach Rückkehr ins Hotel gönnten wir uns an der Hotelbar noch einen Absacker, bevor uns der Aufzug nach oben brachte.

Tag 6     Donnerstag 13. Juni 2013     387 KM

 

Kurz vor Acht verließen wir den bewachten Hotelparkplatz und begaben uns in den Stadtverkehr Galati´s. Nach der Stadtgrenze ging es noch ein Stück gerade dahin dann erreichten wir die erste Grenzstation – Einreise nach Moldawien. Zunächst standen wir eine ganz Weile vor einer geschlossenen Schranke bevor wir überhaupt auf das Gelände der Grenzstation auffahren konnten. Nach Öffnen der Schranke fuhren wir ein paar Meter dann wurden mal alle Papiere eingesammelt. Pass, Fahrzeugschein, grüne Versicherungskarte. Dann hieß es warten. Irgendwann bekamen wir dann unsere Dokumente zurück, mussten dann 2 Euro bezahlen (Straßennutzung in Moldawien) und konnten dann die Grenze verlassen. Kurz nach der Grenze tankten wir erst mal unsere Mopeds. Wolfgang´s Tank war schon sehr leer und ich hatte in Galati vergessen eine Tanke anzusteuern. Nach nur wenigen hundert Metern Fahrt erreichten wir dann die Grenze in die Ukraine. Also wieder Ausreise aus Moldawien und Einreise in die Ukraine. Auch hier wieder Papiere abgeben und mehrere Stationen abklappern. Zuletzt bekamen wir zwei ziemlich vollgestempelte Zettelchen, die wir dann an einer geschlossenen Schranke ein paar hundert Meter wieder abgeben mussten. Nach ziemlich genau 2 Stunden hatten wir die beiden Grenzen passiert und konnten die Ukraine unter die Räder nehmen.

Schon die ersten Meter zeigten uns, dass die Straßen nicht die besten sind und wir unsere Blicke nicht von der Fahrbahn abschweifen lassen sollten. Wir durchfuhren mit Reny die erste kleine Stadt in der wir gleich noch Geld am Automaten holen konnten und weiter ging´s entlang des Donaudeltas Richtung Osten. Zunächst noch auf einigermaßen vernünftigen , dann aber auf unterirdisch schlechten Straßen. Wir kamen nur sehr langsam vorwärts, weil sich ein Schlagloch an das andere reihte. Die Dimensionen der Schlaglöcher unglaublich. Die Fahrlinie wurde von keinen Straßenmarkierungen sondern von der Tiefe der Schlaglöcher bestimmt. Mal fuhren wir links mal rechts mal neben der Straße, was zum Teil die beste Variante war.

Erst als wir die Region erreichten in der die Donau das Schwarze Meer erreicht, besserte sich der Zustand der Straßen und wir kamen wieder etwas schneller voran. Parallel zum Schwarzen Meer, das wir aber noch nicht zu Gesicht bekommen haben fuhren wir Richtung Norden. Zunächst auf der E 87 dann wieder auf einer kleineren Straße die uns dann auch wieder mit vielen Schlaglöchern gut beschäftigte. In Zatoka, einem Badeort erblickten wir erstmalig das Meer und Sandstrände. Die letzten Kilometer bevor wir Odessa erreichten. An der Tankstelle die wir noch ansteuerten dann ein für uns aufwändiges Procedere. Wir mussten erst bezahlen bevor wir an Sprit kamen.

Die Aussenbezirke Odessa´s warteten mit Einkaufszentren auf, danach ging es Richtung Zentrum. An einem Markt dann ein ziemliches Verkehrschaos und ein GESPERRT-Schild. Vor mir ein betagter Lada der auch in die Richtung fuhr, die das Navi vorgab. Sah zwar verwegen aus, aber erst mal dem Einheimischen folgen. Links der Markt, rechts Straßenbahnschienen, zwischen denen wir dann schließlich fahren mussten – dann kam eine Straßenbahn.... Also erst mal runter von den Gleisen und warten bis die alte Bahn an uns vorbei gerumpelt war. Dann die letzten Meter und wir waren wieder auf normalen Straßen, die allerdings restlos verstopft waren. Wir benötigten noch einiges an Zeit, bis wir die restlichen 1,5 Kilometer bis zum Hotel hinter uns gebracht hatten. Im Hotel erst mal auspacken. Dann brachte uns ein Fahrer zu einer etwas entfernten Tiefgarage in der wir unsere Mopeds sicher unterstellen konnten. In einem fetten Lexus-SUV wurden wir zurück zum Hotel gebracht. Wir checkten ein und kultivierten uns. Dann  noch ein ausgiebiger Bummel durch die belebten Straßen und ein leckeres Abendessen direkt an der Potemkinschen Treppe. Erst nach 23:00 Uhr kehrten wir zum Hotel zurück.

Tag 7     Freitag 14. Juni 2013

 

Da heute Moped freier Tag war ließen wir es sehr gemütlich angehen. Erst um 9:00 Uhr trafen wir uns zum Frühstück. Um 10:00 Uhr marschierten wir los um ein wenig die Stadt zu erkunden. Unser erstes Ziel war die Potemkinsche Treppe, danach der Hafen. Auf dem Rückweg zum Hotel kehrten wir in der gleichen Kneipe ein in der wir schon gestern Abend gegessen hatten. Wir brachten unseren Flüssigkeitshaushalts wieder ins Gleichgewicht.

Auf dem Weg zum Hotel machten wir noch einen Schwenk in die Deribasovskaya, der Einkaufsmeile in Odessa.

Danach ein kurzes Päuschen im Hotel bevor wir gegen 15:00 Uhr wieder loszogen. Es ging zum Strand wo wir uns ein wenig umsahen bevor wir uns erneut ein Bierchen gönnten (es war wirklich sehr heiß). Mit dem Taxi (einem Uralt-Lada) fuhren wir zurück zur Deribasovskaya wo wir uns schon nachmittags ein Restaurant mit ukrainischen Spezialitäten ausgesucht hatten. Gerade als wir am Restaurant ankamen begann ein heftiges Gewitter. Im Restaurant gab es Borscht  und Schaschlik und als „Digestif“ einen Vodka.....

 

Dann marschierten wir wieder in unsere „Stammkneipe“ an der Potemkinschen Treppe um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Gegenüber spielte eine einheimische Band, so dass wir noch mit Live-Musik versorgt wurden. Es gab nochmals Vodka ( dieses Mal goldfarben gefärbt ) bevor uns ein aufkommendes Gewitter aufbrechen ließ. Die letzten Meter zum Hotel begann es bereits zu regnen. Wir orderten noch das Frühstück und den Fahrer für morgen bevor wir in unsre Zimmer gingen.

 

 

Tag 8     Samstag 15. Juni 2013     356 KM

 

 

Um kurz vor Acht fanden wir uns im Frühstücksraum des Hotels ein – es gab leckeres Omelett. Danach finales Packen bevor uns unser Fahrer wieder zu unseren Mopeds zur Tiefgarage brachte. Wir befüllten unsere Koffer und fuhren los. Zunächst mal noch für einen Fotostopp an die Richelieu-Statue gegenüber unserer Stammkneipe.

 

Dann ein Mal quer durch Odessa bis wir endlich den Stadtverkehr hinter uns ließen. Noch ein Stündchen Fahrt bis wir die Grenze nach Moldawien erreichten. Die Kommunikation mit den Grenzbeamten war nicht ganz einfach aber irgendwann hatten wir dann nach rund einer Stunde auch diese Hürde gemeistert. Was wird uns in Moldawien erwarten? Zunächst war es sehr eben, die Straßen demzufolge sehr gerade. Wir kamen deutlich schneller vorwärts als befürchtet. Es wurde langsam hügeliger und abwechslungsreicher. Wir erreichten die Hauptstadt von Moldawien – Chisinau. Das Stadtbild, so der erste Eindruck ist sozialistisch geprägt. Immer wieder wenig attraktive Plattenbauten, aber auch erste moderne Glasbauten dazwischen. Nachdem wir noch ein wenig Geld am Automaten holten, machten wir  noch einen Kaffee- und Eisstopp.

Dann nahmen wir die letzten gut 100 Kilometer Moldawien unter die Räder. Die Landschaft nach wie vor sehr abwechslungsreich und auch die Dörfer sehr schön anzusehen. Vor dem Grenzübertritt investierten wir die letzten Moldawischen Lei in einem Dorfladen in Brot, Wurst und Käse. Gegen halb Sechs erreichten wir schließlich die Grenze nach Rumänien. Ein letztes Mal diese aufwändigen Kontrollprozeduren. Nach einer halben Stunde hatten wir es geschafft und die EU hatte uns wieder. Wir fuhren noch 30 Kilometer bis Iassi wo wir uns in der Pensiune Sabina einquartierten. Im Garten der Pension konnten wir es uns gemütlich machen. Bei einer leckeren Brotzeit und einem Bierchen ließen wir den Abend ausklingen

Tag 9     Sonntag 16. Juni 2013     274 KM

 

Um Halb Neun fuhren wir aus dem Hof unserer Pension. Zunächst noch der Weg durch Iassi, da es aber Sonntagmorgen war hielt sich die Verkehrsdichte in Grenzen und wir kamen zügig hinaus aus der Stadt. Die Straße war gut ausgebaut die Infrastruktur links und rechts von uns enorm. Viele Industriegebiete mit modernen Gebäuden. In einer der nächsten Ortschaften stoppten wir an einem kleinen Supermarkt, wo wir uns Kaffee holten und in einem Holzpavillon erst mal frühstückten. 

Die Weiterfahrt führte uns durch weite Ebenen. Erst nach und nach tauchten Hügel auf und es wurde abwechslungsreicher. Wir passierten viele dieser extrem langgezogenen Dörfer. In Targu Neamt kehrten wir auf einen Kaffee ein. Danach noch ein Tankstopp und es ging weiter. Die Landschaft hat sich mittlerweile komplett verändert. Wir waren in den Bergen und es war wunderbar die kurvigen Straßen entlang zu düsen. Wir erreichten den Stausee Izvorul Muntelui dessen Verlauf wir über gute 30 Kilometer folgten.

In Bicaz änderten wir die Richtung und es ging wieder Richtung Westen. An einer Kirche über einem Dörfchen legten wir eine kurze Rast ein und genossen die wunderbare Aussicht. Kurz danach folgte die Fahrt durch die Bicaz-Klamm. Die Straße hatte kaum Platz in dieser sehr engen Schlucht. Hier war sicher auch bedingt durch den Sonntag einiges los.

Nach der Schlucht folgten noch einige Kilometer auf einer tollen Straße durch die Berge. In Gheorgeni erreichten wir wieder das Tal und es wurde wieder flacher. Nach Joseni tauchte am rechten Straßenrand ein tolles Blockhaus auf – ein Restaurant und eine Pension. Wir hatten alle den gleichen Gedanken. Hier fragen wir nach Zimmern – und wir hatten Glück. Die Mopeds waren schnell geparkt und ausgepackt. Wir duschten und verbrachten einen sehr sehr lustigen Abend auf der Terrasse. Mit leckerem Essen und zum Abschluss Palinca, dem rumänischen Obstler, den es auch schon in Paraul Rece gab.

 

Tag 10     Montag 17. Juni 2013     219 KM

 

Frühstück gab´s heute auf der Terrasse unseres Blockhauses. Da uns allen noch der gestrige Abend in den Knochen steckte, ließen wir es gaaaanz gemütlich angehen. Erst um halb Zehn fuhren wir los. Zu Beginn wartete gleich ein kurviges Sträßchen durch die Hügelwelt auf uns. Schon nach rund einer Stunde legten wir in Solvata am Lacul Ursu, dem Bärensee einen ersten Kaffeestopp ein.

Weiter ging es durch die hügelige Landschaft bei mittlerweile brütender Hitze.  Abwechslungsreich schlängelten sich die Straßen durch die herrliche Landschaft. Was vor allem bei der Hitze etwas nervte waren die unglaublich langen Ortsdurchfahrten – oft reihte sich ein Dorf an das andere. Sie bestanden nur aus den Hauptstraßen und waren demzufolge  in die Länge gezogen. Bei einem kurzen Halt in Gornesti deckten wir uns in einem kleinen Tante Emma Laden mit Fressalien ein, über die wir uns gleich im Schatten eines Baumes hermachten. In Rhegin dann noch ein Tankstopp bevor es wieder in die Berge ging. Schon um halb Vier erreichten wir unser heutiges Tagesziel in Piatra Fantanele, das Hotel Castel Dracula. Nach einem riesigen Fleischspieß marschierten wir noch eine Runde durch das Dorf. Zurück im Hotel gab´s noch Radler und Espresso bevor wir in unsere Zimmer verschwanden.

 

Tag 11     Dienstag 18. Juni 2013     292 KM

 

Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse mit sagenhaftem Rundumblick starteten wir unsere Zweizylinder um kurz nach Neun. Zunächst noch die letzten Meter bis zu einer Passhöhe auf gut 1100 m, danach schwangen wir uns talwärts. In weiten Radien schlängelte sich die gut ausgebaute Straße talwärts. Mit Vatra Domei erreichten wir die erste größere Stadt die wir ostwärts wieder verließen. Dann gelangten wir in ein Flusstal, dessen Verlauf wir auf einer kurvigen Straße, die eingebettet in einer herrliche Landschaft war, folgten.

In Holda bogen wir schließlich Richtung Nordosten ab und es folgte eine recht holprige Bergstraße. Wir holperten über eine weitere Passhöhe und erreichten Frasin. Dort füllten wir unsere Vorräte auf bevor wir das erste Moldaukloster, das Kloster Voronet besuchten. Zunächst aber erst mal Mittagspause im Schatten einiger Bäume.

Danach der Besuch des sehr imposanten Klosters. Weiter ging es mit einem Abstecher zum nächsten der Klöster, dem Kloster Humor, das wir aber nur von außen in Augenschein nahmen. Schon ging es weiter. Die Landschaft wurde flacher, wir näherten uns Suceava. Durch den Stadtverkehr fuhren wir weiter, jetzt schon wieder in Richtung Westen. In Milisauti stoppten wir an einer Bar, um unseren nachmittäglichen Kaffee zu trinken – dieses Mal für 2 Lei (0,45 €) pro Kaffee. Einige Dörfer später gelangten wir schließlich zum Kloster Sucevita. Auch hier parkten wir die Mopeds um das Kloster intensiver unter die Lupe zu nehmen.

Als wir weiterfuhren sind Wolken aufgezogen und es war nicht mehr so heiß wie zuvor. In vielen Kurven ging es hinauf zum Ciumarna-Pass. Auf der Passhöhe ragte eine weisse Hand in den Himmel. Es ging wieder talwärts. In Vatra Moldovitai begann es schließlich zu regnen. Wir bogen im Ort ab in Richtung des Klosters Moldovita und entdeckten links von uns eine Pension in die wir uns kurzentschlossen einquartierten. Wieder mal eine Punktlandung. Nach Duschen und Umziehen ließen wir uns Spezialitäten der Region schmecken und marschierten danach noch eine Runde durch das Dorf bevor wir zur Pension zurückkehrten.

Tag 12     Mittwoch 19. Juni 2013     308 KM

 

In der Nacht hatte es heftig gewittert und geregnet. Es war immer noch bewölkt, als wir kurz nach Acht losfahren wollten. Unter Wolfgangs 1150er entdeckten wir eine kleine Öllache – die Ursache hierfür war schnell gefunden. Das Federbein leckte, es hatte wohl die Strapazen der letzten Tage nicht überstanden. So ein Mist. Wir setzten den gestern eingeschlagenen Weg zum Kloster nach Moldovita fort, hatten aber wohl alle noch ein Problem mit den Augen vor dem morgendlichen Kaffeegenuss. Wir fanden das Kloster nicht und kehrten erst mal in einen kleinen Tante Emma-Laden ein um uns mit Fressalien für das Frühstück und Kaffee zu versorgen. Unter einem Sonnenschirm, der jetzt als Regenschirm herhalten musste machten wir es uns bequem und frühstückten erst mal.

Die Regenwolke, die uns in Moldovita eingeholt hatte hat sich wieder verzogen und wir fuhren zurück zur Hauptstraße. Bei noch angenehmen Temperaturen rumpelten wir auf den kurvigen Sträßchen dahin. Wir erreichten das Dorf Cocanesti, das durch eine Vielzahl von sehr schönen Häusern auffiel. Danach in Carlibaba eine erste der vielen malerischenn Holzkirchen, für die die Gegend die Maramures bekannt ist. Auf einer teilweise sehr schlechten Straße ging es weiter. Die Fahrspur wurde wie schon so oft von der Position und der Tiefe der Schlaglöcher bestimmt. Noch ein Mal verdunkelte sich der Himmel und es fing auch noch für kurze Zeit an zu regnen. Danach ging es hinauf auf über 1400 m auf den Prislop-Pass. Oben angekommen sahen wir eine GS und eine KTM. Die Eigner, zwei Niedersachsen die in der Schweiz leben. Wir kamen schnell ins Gespräch und erfuhren, dass er (Holger) auch im GS-Forum unterwegs ist.

Nach einem kurzen Plausch ging es weiter in Richtung Tal. Im Tal angekommen hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne begann erbarmungslos auf uns herunter zu brennen. Wir quälten uns durch das Städtchen Borsa. Erst nach der Stadt ein wenig Abkühlung durch den Fahrtwind. Wir legten einen Kaffeestopp im Schatten eines Sonnenschirmes ein und fuhren dann weiter nach Viseu de Sus. Hier gibt es noch eine Schmalspurbahn die angetrieben durch betagte Dampfloks ins „Wassertal“ fahren.

Wir stoppten kurz am Bahnhof und fuhren weiter durch die vielen netten Dörfer der Maramures. Die Besichtigung des Klosters in Barsana fiel den unglaublich heißen Temperaturen zum Opfer. In den Motorradklamotten war es nur noch fahrender Weise auszuhalten. Wir stoppten nur noch zwei Mal: ein Mal in Sighetu Marmatei um zu tanken  und ein Mal in Sapanta, direkt an der ukrainischen Grenze um den „lustigen Friedhof“ zu besichtigen. Was soll an einem Friedhof lustig sein? Ein Künstler hatte vor zig-Jahren damit begonnen die Grabkreuze künstlerisch zu gestalten, in dem Eigenschaften oder die Art wie der Verstorbene ums Leben kam in Wort und Bild festgehalten wurde. Diese Tradition wird immer noch beibehalten und so hat sich im Laufe der Jahrzehnte eines kurioses und auch lustiges angesammelt.

Wir fuhren noch weiter bis Orasu Nou, wo wir uns in einem Motel einquartierten.

 

Tag 13     Donnerstag 20. Juni 2013     445 KM

 

 

Kurz nach Acht rollten wir vom Hof unseres Motels und fuhren zunächst auf einer kurvigen Bergstraße durch den Wald. Es wurde flacher und wir rollten Richtung Satu Mare. Gleich am Ortseingang stoppten wir an einer großen ÖMV-Tankstelle. Hier ließen wir uns im Schatten von Sonnenschirmen Kaffee und Sandwiches schmecken. Danach finales Lei-Vertanken. Für die restlichen 10 Lei kauften wir noch Wasser, das wir bei der Hitze die wir heute zu erwarten haben sicher dringend benötigen. Wir brachen auf und erreichten 14 Kilometer später bei Petea die ungarische Grenze. Wir mussten nur kurz die Pässe zücken und konnten dann gleich weiter. Zunächst ging es auf schnurgeraden Straßen durch weite Ebenen. Wir kamen schnell voran und gönnten uns schon bald die erste Pause im Schatten einiger Bäume.

Weiter ging´s durch ebenes Land. Am Horizont tauchte ein Berg auf, dem wir uns rasch näherten. Am Fuße des Berges das nette Städtchen Tokaj, bekannt durch seinen Wein. Am Ortsende dann das Haus eines kleinen Weinguts. Wir kehrten ein und ließen uns kalte Getränke und Eis schmecken.

Bei der Weiterfahrt wurde es immer heisser. So lange wir in Landstraßengeschwindigkeit fahren konnten war es erträglich, Stadtverkehr, insbesondere Ampelstopps waren kaum auszuhalten. Christian fiel auf, dass Lore´s Hinterreifen wenig Luft hatte. Als wir an einer Tanke den Luftdruck prüften waren es gerade noch 0,5 bar. Die Ursache war schnell gefunden. Ein Nagel steckte in der Lauffläche. In nur wenigen Minuten hatte Christian den Reifen geflickt und es konnte weitergehen.

Bei Banreve passierten wir die nächste Grenze. Wir verließen Ungarn und erreichten die Slowakei. Endlich wieder eine Grenze ohne Kontrollen. Mittlerweile war es wieder hügeliger und wir rollten zunächst auf  kleineren, dann auf großen Hauptstraßen durch die grüne Hügellandschaft. In einem der ersten Dörfer gönnten wir uns erneut eine Pause im Schatten großer Weiden.

Nach einem Stück Landstraße gab es dann in Lucenec eine Kaffeepause in einem netten Café. Noch ein Tankstopp dann düsten wir noch rund 100 KM über breite Landstraßen bevor wir nach einer Unterkunft Ausschau hielten. Alles was wir so am Wegesrand gefiel uns nicht. Dann suchten wir mit dem Navi, aber auch hier stellte sich nicht der gewünschte Erfolg ein. Wir landeten etwas abseits der Hauptstraße in den Bergen und standen vor einem alten Haus, das wohl irgendwann mal eine Pension gewesen ist. Hier wurden wir vom Fahrer eines Land Rovers, den wir kurz vorher überholt hatten angesprochen ob wir eine Unterkunft suchen. Wir bejahten und er fuhr über viele Kilometer voraus durch die kurvige Hügelwelt. Wir erreichten schließlich ganz unerwartet eine größere Stadt mit unglaublich tollen historischen Gebäuden. Banska Stiavnica. Wir kamen in einem riesigen Apartment unter. Nach dem Duschen ging es gleich los in das nahegelegene Restaurant mit eigener Brauerei. Hier haben wir sehr lecker zu Abend gegessen, bevor wir noch einen Spaziergang durch das Städtchen machten. Bei einem Gläschen Wein ließen wir den Abend im Apartment ausklingen.

 

Tag 14     Freitag 21. Juni 2013     440 KM

 

Um 8 Uhr fuhren wir erst mal von unserem Apartment ein paar Straßen weiter in eine kleine nette Pension, die auch dem Vermieter des Apartments gehört. Hier gab´s Frühstück. Es war etwas bewölkt und nicht mehr so extrem heiß wie noch am Tag zuvor. Gegen 9 Uhr brachen wir endgültig auf. Zunächst hieß es mal hier wieder aus den Bergen rauszukommen. Auf einem kleinen kurvigen und sehr holprigen Sträßchen ging es Richtung Westen. So um die Mittagszeit näherten wir uns der Grenze nach Österreich. Zuvor noch tanken und im Supermarkt Wurst, Käse und Brot einkaufen. Danach suchten wir uns in einem der Dörfer einen schattigen Platz um uns über unsere Vorräte herzumachen.

Anschließend erreichten wir die Grenze, eine schmale Brücke führte uns über die March und wir waren in Österreich. Nördlich von Wien fuhren wir mal auf kleinen Nebenstrecken, mal auf Hauptstraßen entlang der Tschechischen Grenze Richtung Westen. Wir stoppten in Schöngrabern in einem kleinen Café  um uns Eiskaffee schmecken zu lassen.

Die Sonne hatte sich mittlerweile wieder durchgesetzt und es war sommerlich heiß. Weiter ging es ins Waldviertel danach in das Mühlviertel, wo wir schließlich noch die Grenze nach Tschechien überquerten. Zunächst mal die für das Grenzgebiet Tschechien typische Infrastruktur. Tankstellen, Spielcasinos, Night-Clubs. Wir bogen von der Hauptstraße ab und gleich war es ruhiger. Wir erreichten die Moldau deren Verlauf wir bis zum malerischen Städtchen Rozmberk folgten. Hier fanden wir ein nettes Hotel in das wir uns einquartierten. Es war schon fast 19 Uhr. Unser Abendessen konnten wir direkt an der Moldau mit Burgblick genießen. In einer kleinen Bar ließen wir bei einem Pilsener Urquell den letzten Urlaubsabend ausklingen.

 

Tag 15     Samstag 22. Juni 2013     304 KM

 

In einem urigen Gewölbe des Hotels ließen wir uns unser letztes gemeinsames Frühstück schmecken bevor wir um dreiviertel Neun unsere Mopeds starteten. Wir fuhren nur ca. 15 KM bis wir in Frymburk den Moldaustausee erreichten. Den wollten wir mit einer Fähre überqueren. 10 Minuten vor Abfahrt der Fähre kamen wir an. Außer uns wählten nur eine Radfahrer und Fußgänger diesen Weg. Gemütlich tuckerten wir über den See und erreichten schnell die andere Seeseite.

Noch ein paar Kilometer und wir waren wieder zurück im Mühlviertel. Etwas weiter nordwestlich unser letzter Grenzübertritt, wir waren wieder in Deutschland, genauer im Bayrischen Wald angekommen. In Vilshofen erreichten wir die Donau und auf niederbayrischen Haupt- und Nebenstraßen arbeiteten wir uns immer weiter Richtung Heimat vor. In der Holledau erwischte uns noch eine Regenwolke die wir aber schnell durchquert hatten. In Schweitenkirchen schließlich trennten sich unsere Wege. Wir verabschiedeten uns von Christian und Wolfgang die sich von hier aus auch auf den direkten Heimweg machten. Die letzten 25 Kilometer waren schnell abgespult und wir waren wieder zu Hause.

In Vilshofen überqueren wir den Weißwurstäquator
In Vilshofen überqueren wir den Weißwurstäquator