Irland / UK 2018 Teil 2

In Goetre legten wir an einem Takeaway eine kurze Kaffeepause ein. Jetzt mussten wir noch den Bristolkanal überqueren. Das ging hier nur auf der Autobahn, die wir auch bald erreichten. Als wir den Meeresarm überquert hatten,  hatten wir Wales hinter uns gelassen und England erreicht.

Der Verkehr war hier rund um Bristol sehr sehr dicht. Als wir von der  Autobahn auf die Ring Road wechselten galt es den ein oder anderen Feierabendstau zu bewältigen. Zum Teil klappte das auf Busspuren, die auch für Mopeds erlaubt waren, zum Teil in der Mitte der beiden Fahrspuren. Die Engländer verhielten sich hier ganz entspannt und machten meistens Platz. Ein Roundabout folgte nach dem anderen. Bei mittlerweile 27 Grad war es richtig heiß auf den letzten Kilometern nach Dunkerton Hill. Kurz nach 5 checkten wir im „Prince of Wales“ ein.

Leider war heute am Montag Ruhetag, so mussten wir in Zivilklamotten noch ein paar Kilometer bis Radstock fahren um bei einem Italiener zu essen. Anschließend holten wir uns im Supermarkt gegenüber noch ein paar Bierchen bevor es zurück zum Hotel ging. 

 

Tag 18     Dienstag 24. Juli 2018

Heute blieben unsere Mopeds stehen. Stattdessen fuhren wir direkt vom Hotel mit einem Stadtbus in 20 Minuten in das Stadtzentrum von Bath. Dort drehten wir bei bestem Wetter erst ein Mal eine Orientierungsrunde, bevor wir uns um halb elf einer kostenlosen Stadtführung anschlossen. Jetzt gab es neben den visuellen Eindrücken auch noch jede Menge Information. Es dauerte 2 ½ Stunden bis wir wieder zurück an der zentral gelegenen Abbey waren.

Im Bath Market holten wir uns erst mal was zu trinken, danach ließen wir uns unterhalb der Bridge Street in einem Café leckeren Cappuccino schmecken. Einen Snack gab es dann noch auf unserer letzten Runde durch die Fußgängerzone, bevor wir uns auf den Weg zum zentralen Busbahnhof machten. Wir enterten erneut die Linie 173, die uns schnell  wieder hinaus aus der Stadt zum Hotel brachte, wo wir den sonnigen Tag gemütlich ausklingen ließen.

 

Tag 19     Mittwoch 25. Juli 2018     223 KM

Heute hatten wir die letzten Kilometer in England vor uns und so hieß es Abschied nehmen von Dingen, an die wir uns im Laufe der letzten 2 Wochen gewohnt hatten. Da wir aber nur gute 220 KM bis zu unserem heutigen Tagesziel Newhaven vor uns hatten und unsere Fähre dort erst um 23:00 Uhr Ortszeit starten wird, hatten wir mehr als reichlich Zeit. So konnten wir unser letztes „Full English Breakfast“ in aller Ruhe genießen bevor wir die letzten Kilometer mit Linksverkehr in Angriff nahmen. Gleich zu Beginn wartete, auch zum letzten Mal einer der mit hohen Hecken begrenzte Singletracks auf uns. Dann nach knappen 60 Kilometer hatten wir unser erstes Tagesziel erreicht – Stonehenge. Hier erwartete uns die volle Dröhnung von touristischen Trubel auf uns – aber wenn man schon mal in der Nähe ist und viel Zeit hat. So reihten wir uns in die Tourischlange mit ein und fuhren mit dem Shuttlebus zu den alten Steinen. Danach wieder mit dem Shuttlebus zurück zum Parkplatz wo unsere Mopeds auf uns warteten.

Als nächstes steuerten wir dann den South Downs Nationalpark an, wo wir im Hinton Arms südlich von Alresford in einem schönen schattigen Garten eine längere Pause einlegten.

Danach folgten die letzten Kilometer zum Meer, das wir in Shoreham by Sea erreichten. Hier ließen wir uns in einer kleinen Seitengasse zum letzten Mal Fish & Chips schmecken. In einem Supermarkt und an einer Tanke trennten wir uns von unseren letzten Pfund.

Danach hatten wir noch gute 20 Kilometer vor uns, die sich aber ziemlich hinzogen. Vor allem durch Brighton herrschte reges Treiben und wir quälten uns von einer roten Ampel zur nächsten. Gegen 19:45 Uhr hatten wir es aber geschafft. Wir waren im Hafen von Newhaven angekommen. Hier mußten wir ne knappe Stunde bis zum Check-In warten. Danach Security-Check und anschließend wieder warten auf das Boarding. Es war schon dunkel als wir in die Fähre einfuhren. Noch schnell die Mopeds verzurren und dann ein Plätzchen für die Nacht suchen. Jetzt drehten wir unsere Uhren wieder eine Stunde nach vorne auf MEZ. So war es bereits Mitternacht als wir ablegten um den Kanal zu überqueren.

 

Tag 20     Donnerstag 26. Juli 2018     278 KM

Schon um kurz nach 4 war eine kurze und unbequeme Nacht zu Ende. Wir steuerten schon auf den Hafen von Dieppe zu. Noch ein Kaffee bevor es hinunter zu den Mopeds ging. Danach das Übliche - raus aus der Fähre, in die Warteschlange am Zoll, danach finales Packen und raus aus dem Hafen. Es hatte erst ganz leicht begonnen zu dämmern als wir gegen 5:20 Uhr das Hafengelände Richtung Südosten verließen. Kurz vor Sonnenaufgang stoppten wir in Londinières um unsere gestrige Beute aus dem Supermarkt genüsslich zu vernichten.

Danach fuhren wir bei kaum nennenswerten Verkehr der aufgehenden Sonne entgegen. Wir mussten bis kurz vor halb acht warten, bis wir in Conty auf eine geöffnete Bar stießen, in der wir uns einen Kaffee au Lait schmecken ließen.

Wir kamen weiterhin zügig vorwärts, was bei Temperaturen, die bereits jetzt vormittags sich der 30 Grad-Marke näherten durchaus angenehm war. Schon vor Mittag konnten wir in Reims nahe der imposanten Kathedrale einchecken. Schnell noch die Mopeds ins Parkhaus gebracht, dann machten wir erst mal ein Mittagsschläfchen. Die letzte Nacht steckte uns noch in den Knochen.

Nachmittags spazierten wir dann bei deutlich über 30 Grad zur Kathedrale, die wir ausgiebig bewundern konnten.

Den restlichen Tag und den Abend ließen wir bei weiterhin unglaublich heißen Temperaturen sehr gemütlich angehen. Gegen 23:00 Uhr gab es zum Tagesabschluss noch eine Lichtshow mit der Kathedrale als Leinwand. Dieses halbstündige Spektakel ließen wir uns natürlich nicht entgehen.

 

Tag 21     Freitag 27. Juli 2018     352 KM

Nachts hatte es kaum abgekühlt.  Als wir gegen halb neun die Mopeds aus dem Parkhaus um die Ecke geholt hatten, zeigte das Thermometer bereits 28 Grad. Wir schauten, das wir so schnell wie möglich aus der Stadt raus kamen. Wir verließen die Hauptstadt des Champagners nach Osten. Zunächst ging es relativ eben und somit auch fast nur geradeaus und somit monoton dahin. Spannend wurde es nur als die Reservelampe begann zu leuchten und auf absehbare Zeit keine Tanke in Sicht war. Irgendwann mussten wir unsere Route verlassen um eine Tankstelle anzusteuern, die das Navi glaubte zu wissen. Als die Ansage ertönte „sie haben ihr Ziel erreicht, das Ziel befindet sich links“ war da erst mal NICHTS – ganz toll. Zum Glück soll auch noch wenige 100 m weiter eine Tankstelle sein. Die gab es dann wirklich. Als ich dann 16,5 Liter in den 16 Liter fassenden Tank einfüllte war klar, dass es nicht zu früh war um zu tanken.

Weiter ging es südostwärts. Die 30 Gradmarke hatten wir schon kurz nach 10 überschritten. Mittlerweile waren wir bei knapp 35 Grad angekommen. In Han sur Nied stoppten wir gegen Mittag um einen Salat zu essen und vor allem unseren Flüssigkeitshaushalt wieder nach oben zu bringen. Wir steuerten danach die deutsche Grenze an, deren Verlauf wir dann erst entlang des Saarlands, dann entlang der Pfalz folgten. Vor allem die letzten rund 50 Kilometer durch den Nationalpark der Nordvogesen waren sehr reizvoll.

In Sturzelbronn gab es noch einen Cappuccino bevor wir dann zu unserem heutigen Zielort Wissembourg steuerten, das wir gegen 4 erreichten. Jetzt erst mal duschen und dann irgendwo was Kühles trinken. Das klappte in der malerischen Altstadt von Wissembourg. Es gab sogar wieder mal Radler. Danach bummelten wir weiter durch die sehenswerten Gässchen. Zum Abschluss des Abends gab es noch eine totale Mondfinsternis.

 

Tag 22     Samstag 28. Juli 2018     360 KM

Da auch für den heutigen Tag Bruthitze prognostiziert war, packten wir schon sehr früh unsere Siebensachen und fuhren schon vor halb sieben über den Marktplatz von Wissembourg, wo gerade Stände für den Wochenmarkt aufgebaut wurde. Schon kurz hinter der Stadtgrenze passierten wir die Grenze nach Deutschland. Über Bad Bergzabern und Kandel gelangten wir an den Rhein, den wir mit einer Fähre überqueren wollten, die aber am Wochenende erst ab 9:00 Uhr ihren Betrieb aufnimmt. So ein Mist.

Wir mussten ein paar Kilometer zurück zu einer Hauptstraße, die uns dann über den Rhein und nach Karlsruhe brachte. Im badischen Bretten gab es dann einen kombinierten Tank- und Frühstücksstopp. Danach fuhren wir ostwärts weiter Richtung Heimat. Vorbei an Pforzheim und Stuttgart erreichten wir die Ostalb und schließlich wieder das Nördlinger und das Donauries. Hier schloss sich der Kreis zu unserer Anfahrt. Über Donauwörth, Rain und  Aichach erreichten wir unser Homeland.  Kurz vor Aichach bauten sich dann noch mächtige Gewitterwolken vor uns auf.

Sollten wir jetzt noch auf den letzten Metern nass werden? Nein, wir hatten Glück wir passierten zwar noch Stellen, wo es kurz davor ziemlich heftig geregnet hatte, wir selbst blieben aber (zumindest von oben) trocken. Die Straßen wurden nach und nach trockener und das blieb dann auch so bis wir die Mopeds vor unserer heimischen Garage abstellten. Ein toller Urlaub war zu Ende