Prolog

Endlich Frühling, endlich wieder Moped fahren. Nach unserem Kurztrip nach Madeira Ende März war unser Ziel wieder mal im Osten gelegen. Die Hohe und die Niedere Tatra in Polen und in der Slowakei standen auf dem Programm. Was es hier alles zu sehen gab, dazu gleich mehr.

 

Tag 1     Samstag 13. Mai 2017     320 KM

 

Kurz nach neun starteten wir unsere Motoren und fuhren los Richtung Osten. Durch Niederbayern befuhren wir noch größere Straßen und erreichten bei angenehmen Temperaturen kurz vor Mittag Burghausen, wo wir auf dem Stadtplatz  mit Blick auf die längste Burganlage der Welt eine Pause einlegten.

Unterwegs hatten wir uns noch mit Wurst und Semmeln versorgt. Nachdem der Hunger vertrieben war, überquerten wir die Salzach und somit auch die Grenze nach Österreich. Über Braunau und Mattighofen erreichten wir das Salzkammergut. Auf kleinen Nebenstraßen düsten wir durch die saftig grüne Hügelwelt. Kurz nach Vöcklabruck tauchte vor uns der malerisch zwischen den Bergen gelegene Attersee auf. Nach einem Tankstopp hielten wir entlang des Sees Ausschau nach einem Café mit Seeblick. In Attersee wurden wir fündig. Wir ließen uns einen Cappuccino und einen Erdbeerkuchen schmecken und konnten dabei die wärmende Sonne und die traumhafte Kulisse genießen.

Anschließend fuhren wir weiter entlang des Seeufers. Wir hatten gerade mal den Attersee hinter uns gelassen, als vor uns schon der  Mondsee auftauchte, den wir zu ¾ umfuhren. Dann ging es kurvig bergauf, danach gleich wieder hinunter zum nächsten See. Wir waren in St. Gilgen am Wolfgangsee. Das war für heute der letzte See, den wir umrundeten.

Kurz vor St. Wolfgang erreichten wir gegen ½ 5 unser heutiges Quartier. Nachdem wir uns geduscht und umgezogen hatten fuhren wir mit einem Moped weiter nach St. Wolfgang. Wir erkundeten zu Fuß diesen malerischen Ort und kehrten schließlich noch zum Abendessen ein. Danach spazierten wir zurück, um dann zu unserer Pension zu fahren.

 

Tag 2     Sonntag 14. Mai 2017     293 KM

 

Ausgeschlafen und satt von unserem ausgiebigen Frühstück starteten wir kurz vor neun in den Moped-Tag. Genau zur Abfahrt begann es leicht zu tröpfeln, allerdings nur für die ersten 5 Kilometer, dann war der Spuk zu Ende. Über ein kurviges Sträßchen erreichten wir schon bald Bad Ischl und kurz danach Bad Goisern. Als wir Bad Goisern hinter uns gelassen haben, fuhren wir auf einer kurvigen Uferstraße entlang des Hallstädter Sees. In Hallstadt mussten wir natürlich stoppen um diesen malerischen Ort digital fest zu halten.

Leider war es immer noch bewölkt. Ein Stück umrundeten wir noch den See und bogen dann ab nach Osten Richtung Bad  Aussee, das wir über den Koppenpass schon nach kurzer Zeit erreichten. Es wurde zusehends sonniger und damit einhergehend wärmer.

Kurz nach Bad Mitterndorf stoppten wir direkt unterhalb der Flugschanze am Kulm. Unglaublich, dass hier im Winter die Jungs mit ihren Sprungskiern weit über 200 m weit fliegen.

In Liezen bogen wir dann von der Hauptstraße ab in den Nationalpark Kalkalpen, anschließend waren es die Wildalpen. Ab jetzt hatten wir nur noch kurvige Straßen durch malerische Berglandschaften. Meist schlängelte sich ein grünes Flüsschen entlang der Straße. Gegen 14:00 Uhr kehrten wir in Halltal auf den obligatorischen Nachmittagskaffee ein.

Nur noch ein knappes Stündchen  Fahrt meist entlang der Mürz, bevor wir nach einem Tankstopp Steinhaus am Semmering erreichten. Schon um halb vier bezogen wir unser Quartier. Keine Minute zu früh – kurz nach unserer Ankunft begann es zu regnen. Alles richtig gemacht. Als sich der kleine Hunger meldete, stellten wir mit Schrecken fest, dass die Küche unseres Gasthofes am Sonntag ab 15:00 Uhr geschlossen hat. Vor dem Gasthof  fragten wir einen Einheimischen nach Alternativen, die es aber hier im Ort nicht zu geben schien. Er meinte noch in breitem niederösterreichischen Slang „Wirbel homma kaan“, was frei interpretiert und übersetzt wohl so viel bedeutet, „Achtung um 20:00 Uhr werden die Bürgersteige hochgeklappt“. Da es mittlerweile aufgehört hatte zu regnen stülpten wir noch Regenzeug über unsere Zivilklamotten und schwangen uns noch auf mein Moped, um nach Spital am Semmering zu fahren, wo wir zumindest auf ein geöffnetes Restaurant stießen. Auch hier öffnete kurz nach unserer Ankunft der Himmel seine Schleusen. Als wir gemütlich gegessen hatten, erwischten wir doch tatsächlich wieder eine Wolkenlücke für die Rückfahrt – na ja zumindest fast. Die letzten beiden Kilometer fuhren wir dann doch noch durch den Regen zum Hotel.

 

Tag 3     Montag 15. Mai 2017     272 KM

 

Auch heute schafften wir es wieder kurz vor neun wegzukommen. Die Gewitter und Schauer der Nacht waren abgeklungen. Allerdings die Straßen waren noch feucht. Auf kleinen Sträßchen umfuhren wir den Wechsel, ein kleines Mittelgebirge im Südosten Österreichs. Dann bogen wir ab Richtung Norden. Auch durch die Bucklige Welt ging es wie der Name schon vermuten lässt, bergauf und bergab dahin.

Es wurde flacher und monotoner. Wir durchquerten Wiener Neudorf, Wien ließen wir gleich danach links liegen. In Weigelsdorf stoppten wir dann, um unsere Mittagspause im Schatten eines Kriegerdenkmals einzulegen. Einkaufen waren wir schon kurz vorher in Aspang. Weiterhin flach und somit auch fast nur gerade ging es weiter. Wir stoppten am Schloss Rohrau und kurz danach am Heidentor, einem Relikt aus der Römerzeit, in Petronell-Carnuntum.

Bei Bad Deutsch-Altenburg überquerten wir die Donau. Im Stadtkaffee in Marchegg gab es eine Melange mit Torte bzw. Apelstrudel.

Kurz nach dem wir hier aufgebrochen waren,  erreichten wir die March, die wir wie schon im letzten Jahr mit einer Fähre überquerten und damit auch die Grenze in die Slowakei. Wir hatten nur noch rund  30 Kilometer vor uns, aber es sah so aus, als ob wir noch Regen abbekommen würden. Aber auch heute war uns der Wettergott wohl gesonnen. Rund 11 Kilometer vor unserem Tagesziel waren die Straßen zwar nass, der Regen aber bereits durchgezogen. Erst wenige Minuten nach unserem Check-In im Motel na Vrchu Baba begann es wieder zu regnen. Im Restaurant aßen wir noch gemütlich zu Abend bevor wir müde in unser Bett fielen.

 

Tag 4     Dienstag 16. Mai 2017     390 KM

 

Da wir heute schon um 7:00 Uhr frühstücken konnten, war es noch nicht mal acht Uhr als wir starteten. Da wir quasi auf einer Art Passhöhe  nächtigten, ging es zu Beginn in vielen Kurven talwärts. Dort angekommen war zunächst mal Schluss mit Kurven. Es ging erst durch eine Ebene. Auch die ein oder andere Stadt mussten wir passieren. Nur ganz schemenhaft konnten wir in der Ferne die Hügel der Niederen Tatra erblicken. Es war knapp 11:00 Uhr als wir kurz hinter Ilava nach rechts abbogen und in die Hügel der Niederen Tatra eintauchten. Gegen halb zwölf stoppten wir in Cicmany auf einen Kaffee.

Danach ging es weiter durch die Niedere Tatra, die wir kreuz und quer von West  nach Ost durchquerten. Die Straßen waren teils schmal und menschenleer, teils gut ausgebaut und stark frequentiert, aber und das war gut, sie waren immer kurvig. Es ging rauf und runter.

Erst kurz vor fünf, es ging wieder mal talwärts, hielten wir nach einem Quartier Ausschau und wurden in Jaraba, in the middle of nowhere, fündig. Rustikal kamen wir unter. Die Verpflegung war einfach aber sehr gut. Es gab Hirschgulasch mit böhmischen Knödeln. Sehr lecker.

 

Tag 5     Mittwoch 17. Mai 2017     228 KM

 

Nachdem unser Wirt gegen halb acht aus dem Bett gekrochen ist, konnten wir kurz vor acht frühstücken. Gegen dreiviertel neun waren wir bereit für den Rest der Niederen Tatra. Zunächst fuhren wir Richtung Süden talwärts bis Brezno. Dort füllten wir unsere Tanks. In einem Bogen wendeten wir wieder nach Norden um ein letztes Mal den Mittelgebirgszug zu überqueren. Wie auch schon gestern machte es unglaublich Laune durch diese kurvige und saftig grüne Bergwelt zu cruisen. In Strba hatten wir wieder das nördliche Ende der Niederen Tatra erreicht. Nach Norden hatten wir einen super Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tatra, den wir bei einer gemütlichen Mittagspause genossen.

Wir fuhren weiter zum Tschirmer See, der am Fuße der Hohen Tatra lag. Rund um den See waren eine Vielzahl kommunistischer Bausünden zu sehen – einladend ist anders. Darum hielten wir uns nicht lange auf und fuhren entlang der Hohen Tatra weiter nach Osten. Wir waren noch nicht weit gekommen als wir von der Polizei gestoppt wurden. Ich hoffte inständig, dass die Jungs keine Fahrzeugpapiere sehen wollen. Die hatte ich nämlich zu Hause  liegen lassen – aktuell hatte ich nur ein Foto des KFZ-Scheins mit dabei. Es blieb aber bei der  Kontrolle des Ausweises und des Führerscheins und, für mich nach 39 Jahren Führerschein eine Premiere, einer Alkoholkontrolle. Und das am frühen Nachmittag.

Wir hatten nur noch rund 50 Kilometer bis zu unserem heutigen Tagesziel, der Zipser Burg, die wir, nach dem wir erst mal einen falschen Wegpunkt ansteuerten gegen halb zwei erreichten. In unmittelbarer Nähe und in Sichtweite der Burg fanden wir eine nette Pension, in die wir uns einquartierten.

Nachdem wir uns geduscht und umgezogen hatten gab es am Stadtplatz erst nen Kaffee, bevor wir uns auf den Weg hinauf zur Burg machten. Nachdem wir diese ausgiebig besichtigt hatten, erreichten wir2 ½ Stunden später wieder unsere Pension, wo ein Feierabendbierchen und ein leckeres Abendessen auf uns wartete.

 

Tag 6     Donnerstag 18. Mai 2017     354 KM

 

Kurz nach acht legten wir bei bestem Wetter los. Wir drehten erst mal ne Runde, um von der Zipser Burg, auch von der uns abgewandten Seite ein Foto mit der Sonne im Rücken schießen zu können. Bei der Fahrt um die Burg stellten wir fest, dass Lores Hauptscheinwerfer nicht brannte. Als Provisorium wechselten wir erst mal die H7-Birne des Fernscheinwerfers hinüber zum Hauptscheinwerfer bis wir Ersatz bekommen. Durch eine grüne Hügelwelt arbeiteten wir uns immer weiter vor nach Osten. In Nord-Süd-Richtung fuhren wir meist auf Hauptstraßen, von West nach Ost meist auf kleinen Nebenstrecken. In Medzilaborce tankten wir unsere Mopeds und erreichten kurz danach gegen halb zwölf die polnische Grenze. Wir waren im äußersten südöstlichen Zipfel Polens, der in die Ukraine hineinragt, angekommen.

Eine unglaublich schöne Naturlandschaft. Der Eindruck wurde noch verstärkt durch das frische Grün des Frühlings. Kurz nach der Grenze legten wir erst mal unsere Mittagspause ein. Hier merkten wir schon, dass in dieser Ecke so gut wie nichts los ist. Danach genossen wir die herrliche Landschaft auf kleinen kurvigen Sträßchen. Als wir in Cisna Zlotys am Geldautomaten holten, kehrten wir gleich anschließend auf einen Kaffee ein.

Nach weiteren 40 KM erreichten wir unseren östlichsten Punkt der Reise. Die Straße machte einen Bogen und es ging von nun an westwärts. So nach und nach verließen wir den Bieszczadi Nationalpark und es wurde alles weitläufiger.

Mit Lesko und Sanok mussten wir auch 2 Mal Städte durchqueren. Danach begannen wir nach einem Hotel Ausschau zu halten. In Rymanow wurden wir schließlich fündig und kamen im Hotel Jas Wedrowniczek sehr angenehm unter. Auch das Abendessen im Restaurant war wieder mal sehr lecker.

 

Tag 7     Freitag 19. Mai 2017     257 KM

 

Auch heute starteten wir gegen acht. Die erste halbe Stunde fuhren wir auf langweiligen Hauptstraßen dahin. Als wir dann auf Nebenstrecken abbogen wurde es gleich kurzweiliger. Die Landschaft wie auch schon die Tage davor sehr reizvoll. Immer wieder stoppten wir an unglaublich schönen Holzkirchen, die es hier in der Gegend nicht so selten gibt.  An einer der Kirchen  marschierte sogar der Pfarrer los, um den Schlüssel zu holen. So konnten wir auch das Innere der Kirche bewundern.

Um die Mittagszeit hatten wir wieder die Grenze  zur Slowakei erreicht, deren Verlauf wir entlang eines Flusses einige Zeit folgten. Natürlich  gab es auch heute wieder unsere Mittagspause am Wegesrand. Danach wechselten wir für ein Stündchen zurück in die Slowakei, erst östlich der Hohen Tatra wechselten wir zurück nach Polen.

Hier im Dunstkreis der Berge nahm die touristische Infrastruktur wieder deutlich zu. Schon gegen zwei erreichten wir unser heutiges Tagesziel Zakopane, wo wir erst mal auf einen Kaffee einkehrten. Danach kümmerten wir uns um ein Quartier, das aber auch schnell gefunden war. Als wir geduscht und umgezogen waren, zogen wir los, um ein wenig diesen für Wintersport bekannten Ort zu erkunden. Unterwegs gab es natürlich noch leckeres Essen, heute in Form von flambierten Schaschlik.

 

Tag 8     Samstag 20. Mai 2017     337 KM

 

Da es erst ab 8 Uhr Frühstück gab, kamen wir erst gegen neun los. Bei leichter Bewölkung und schon sehr angenehmen Temperaturen rollten wir durch Zakopane. Die Straßen waren gesäumt mit wunderschönen Holzhäusern, die für die Region typisch sind. Je weiter wir uns von Zakopane entfernten, desto weniger wurde die touristische Infrastruktur

Wir waren noch nicht lange unterwegs als wir wieder für ein kurzes Stück zurück in die Slowakei wechselten. Gegen halb zwölf verschwand ziemlich plötzlich die Sonne und um uns herum wurde es schwarz, Das sah nach Regen aus. Auch die Temperaturen vielen um 6 Grad. Aber er Wettergott meinte es wieder mal gut mit uns, wir wurden vom Regen verschont, der graue Himmel mit teilweisen starken Windböen blieb uns für den Rest des Tages erhalten. Irgendwie hatten wir das Gefühl uns heute nur durch Ortschaften und Städte zu bewegen. Das nervte und wir kamen auch nicht so richtig voran. In Rybnik tankten wir nochmal,  bevor wir nach unserer Kaffeepause erneut eine Grenze passierten.

Dieses Mal landeten wir in Tschechien. Endlich mal kleine Nebenstrecken, die wir so lieben. Hauptstraßen sahen wir jetzt nur noch kurz wenn wir sie querten. Kurz nach fünf waren wir schließlich zurück in Polen und wir machten uns auf die Suche nach einer Unterkunft. In Prudnik zeigte das Navi 3 Hotels, die wir natürlich genau in der falschen Reihenfolge ansteuerten. Nummer 1 war ausgebucht, Nummer 2 war zu viel des Schlechten, es sah schon von außen nicht wirklich Vertrauens erweckend aus. Erst in Nummer 3, dem Hotel Oaza kamen wir unter. Restaurant war auch mit dabei – passt.

 

Tag 9     Sonntag 21. Mai 2017     116 KM

 

Heute hatten wir keine Eile. Hatten wir doch nur 120 Kilometer bis Wroclaw (Breslau) vor uns. Bei nach wie vor bedecktem Himmel fuhren wir kurz nach neun los. Es war noch frisch und windig, allerdings wurden die Wolkenlücken immer mehr und immer größer und somit stiegen auch die Temperaturen. Auf meist geraden Straßen näherten wir uns Breslau

Der Verkehr nahm zu,  je näher wir der Stadt kamen. Schon gegen halb zwölf erreichten wir das Stadtzentrum, wo sich unser Apartment befand. Wir stießen auf eine Tafel mit Kontaktadresse und Telefonnummer, bei der wir anriefen. Wir mussten ein paar Straßen weiter, um den Schlüssel zu holen. Die Adresse bekamen wir per SMS mitgeteilt. Das Navi neu gefüttert und los ging´s. Wir mussten nur ein paar Häuserblocks weiter. Die Schlüssel waren noch nicht da, d.h. wir mussten warten. Aber das war kein Problem, gegenüber waren einige Cafés und Restaurants. So konnten wir die Wartezeit gut überbrücken.

Um halb zwei übernahmen wir schließlich den Schlüssel und wir mussten die komplette Altstadt umfahren, um zurück zu unserer Bleibe zu kommen. Die Mopeds im Hinterhof geparkt, ausgepackt und hoch ins Apartment. Nach Duschen und Umziehen zogen wir bis in die Abendstunden los, um die wunderschöne Altstadt intensiv zu erkunden.

 

Tag 10     Montag 22. Mai 2017

 

Schon früh meldete sich heute Lores Kaffee-Durst. So zogen wir schon sehr zeitig los, um nach Koffein Ausschau zu halten. Am Rynek im Mc Cafe wurde uns geholfen. Danach besuchten wir die Markthalle, die gerade erwachte.

Nach einer Runde durch die nicht allzu große Halle marschierten wir erst mal zurück ins Apartment um ein wenig die Beine hoch zu legen. Südlich des Altstadtrings waren fast nebeneinander eine Synagoge, 2 römisch-katholische und eine orthodoxe Kirche, zu denen wir spazierten. Weiter ging es zum Bahnhof im Neo-Gotischen Stil.

Als wir wieder zurück im Apartment waren, beschlossen wir, es heute mit weiteren Fußmärschen gut sein zu lassen. Wir entdeckten einen Zwergen-Stadtplan und beschlossen noch auf Zwergen-Suche zu gehen. Dazwischen kehrten wir immer wieder mal ein. Nach dem Abendessen spazierten wir final ins Apartment zurück.

 

Tag 11     Dienstag 23. Mai 2017     216 KM

 

Im Supermarkt im Nachbarhaus holte Lore Cappuccino, Semmeln und Wurst, die wir uns im Apartment schmecken ließen. Anschließend kurz nach acht packten wir und machten uns auf den Weg hinaus aus Breslau. Da der Hauptverkehrsstrom sich in Richtung der Stadt bewegte, hielt sich die Verkehrsdichte hinaus aus der Stadt in Grenzen. Je weiter wir uns von Breslau entfernten, desto  ländlicher wurde es. Vor uns tauchten auch wieder Hügel auf, die Ausläufer des Riesengebirges. Wir erreichten die Gegend um Jelenia Gora (Hirschberg).

Im Hirschberger Tal gibt es unglaublich viele Schlösser auf engsten Raum. Der Zustand ist sehr unterschiedlich. Von verfallen bis top restauriert ist alles dabei. So  kreisten wir fast den halben Tag um Hirschberg um nach den Schlössern zu suchen. Am frühen Nachmittag  kehrten wir bei einem Vietnamesen auf ein Süppchen und einen Kaffee ein.

Gegen 16:00 Uhr beschlossen wir nach einem Quartier Ausschau zu halten, was sich als komplizierter darstellte als vermutet. Wo wir auch fragten, wir ernteten nur Kopfschütteln – alles ausgebucht. Und das in der vermeintlich ausgestorbenen Ecke. Erst nach einstündiger vergeblicher Hotelsuche hatten wir Glück. Wir landeten in Staniszow (Stonsdorf), der Heimat des Stonsdorfers. In einem früheren Herrenhaus kamen wir sehr komfortabel unter. Auch das hervorragende Essen in malerischer Umgebung ließ keine Wünsche offen.

 

Tag 12     Mittwoch 24. Mai 2017     82 KM

 

Der erste Blick aus dem Fenster verriet, dass der Wetterbericht doch recht hatte. Es war grau in grau, ziemlich kühl  und zudem noch sehr windig. Der Plan B war schnell gestrickt. Nach einem großartigen Frühstücksbuffet kuschelten wir uns erst mal wieder ins warme Bettchen. Über booking.com suchten und buchten wir ein Hotel in Harrachov. Erst gegen elf checkten wir aus und schwangen uns auf die Mopeds. Wir vollendeten noch die Schlösserrunde durch das Hirschberger Tal. Als Abschluss fuhren wir noch zu einer Stabkirche, die im 12 .Jahrhundert in Norwegen erbaut wurde und im 19. Jahrhundert von dort ins Riesengebirge umzog.

Hier endete unser Polen-Programm. Wir überquerten das Riesengebirge und waren schon kurz nach Überqueren der polnisch-tschechischen Grenze in Harrachov angekommen. Schon um drei hatten wir eingecheckt. Nach einem gemütlichen Kaffee spazierten wir ins Dorfzentrum und zur hiesigen Skisprunganlage. Danach stapften wir zurück zum Hotel, wo bereits ein reichhaltiges Buffet auf uns wartete.

 

Tag 13     Donnerstag 25. Mai 2017     165 KM

 

Auch heute hatten wir viel Zeit, um uns in aller Ruhe dem sehr reichhaltigen Frühstücksbuffet zu widmen. Gegen neun schließlich hatte wir gepackt und  ausgecheckt und konnten in den kurzen Moped-Tag starten. Auf kleinen Nebenstraßen verließen wir das Riesengebirge nach und nach Richtung Süden. Beim Umfahren einer Baustelle gab es sogar noch eine kleine Flussdurchfahrt.

Am Ende des Riesengebirges wurde es schnell flacher. Jetzt fuhren wir in einem Bogen zunächst nach Westen, dann nach Nordwesten. Schon tauchten wieder Hügel vor uns auf, nämlich die des Erzgebirges das wir auch schon bald erreichten. Unsere Fahrt endete schon gegen 13:00 Uhr kurz vor der Elbe in Hrenko, wo wir uns gleich ein Quartier suchten.

Das war auch gut so, weil sich heute am Feiertag relativ viele Kurzurlauber hier aufhielten. Wir checkten nach ein paar vergeblichen Anfragen in Hotels in der Pension Lugano ein, wo wir erst mal einen Happen aßen, für Lore gab es auch noch ihren so wichtigen Nachmittagskaffee. Um halb vier gingen wir zur gegenüberliegenden Bushaltestelle. Ein Linienbus brachte uns für umgerechnet einen Euro zwei Stationen bergwärts zum Startpunkt des Wanderwegs hinauf zum Prebischtor, das wir nach rund einer Stunde Fußmarsch erreichten. Hier besuchten wir noch 3 Aussichtspunkte, von denen wir einen tollen Blick über die böhmische Schweiz genießen konnten.

Dann ging es wieder talwärts. Dieses Mal inklusive der Strecke, die wir hinauf noch mit dem Bus gefahren sind. Nach 65 Minuten hatten wir die 5 ½ KM geschafft (bergab geht es doch einfacher und schneller). Zurück in der Pension ließen wir uns gegen den Durst Radler, gegen den Hunger die böhmische Küche schmecken.

 

Tag 14     Freitag 26. Mai 2017     198 KM

 

Als letztes Urlaubsziel steuerten wir heute Karlsbad an. Gegen 9:00 Uhr verließen wir Hrensko. Das erste Stück fuhren wir auf kleinen Nebenstrecken durch das Erzgebirge, danach ein Stück entlang der Elbe. Nachdem wir Usti Nad Labem und Teplice durchquerten folgte noch ein Tankstopp in Chomutov, bevor wir erneut auf Nebenstrecken auswichen. Entlang der tschechisch-deutschen Grenze näherten wir uns Karlsbad, dessen Zentrum wir bereits gegen 14:00 Uhr erreichten.

Die Rezeptionistin wollte uns noch in ein nahegelegenes Parkhaus schicken, der Wirt, selbst ein GS-Fahrer räumte seinen Parkplatz, um uns einen legalen Parkplatz direkt vor dem Hotel zu verschaffen => sehr nett. Dass Parkverbotschilder besser beachtet werden sollten, zeigten 2 deutsche PKWs neben dem Hotel, die mit Parkkrallen versehen erst mal von der Polizei gesichert wurden. Noch bevor wir unsere Mopeds verlassen konnten, wurden wir wieder mal Ziel zweier chinesischen Paare, die sich unbedingt mit uns und unseren Mopeds fotografieren wollten. So,  jetzt aber ins Hotel und duschen. Danach marschierten wir erst mal los, um Lores nachmittäglichen Kaffeedurst zu stillen. Danach folgte ein erster Marsch durch das wirklich sehenswerte Zentrum von Karlsbad.

An dessen Ende landeten wir noch an einer Schrägseilbahn, die uns hinauf zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt brachte. Noch bevor wir die Aussicht genossen,  ließen wir uns ein Schaschlik und eine Radler schmecken. Jetzt noch hinauf auf den Aussichtturm. Von dort entdeckten wir eine reizvoll aussehende orthodoxe Kirche, die wir nach der Fahrt ins Tal noch suchen wollten.

Dies gelang uns erst im zweiten Anlauf. Nach einem kurzen Stopp im Hotel spazierten wir noch ein zweites Mal durch die Altstadt, um die tolle Kulisse auch noch im Dunkeln genießen zu können. Unterwegs gab es noch zur Stärkung Eis bzw. Apfelstrudel. Total erledigt kehrten wir schließlich zurück zum Hotel.

 

Tag 15     Samstag 27. Mai 2017     323 KM

 

Schon kurz nach 8:00 Uhr starteten wir die letzte Etappe unseres Urlaubs – die nach Hause. Nach 120 KM Kilometer durch Böhmen erreichten wir bei Waldmünchen die Grenze nach Deutschland.

Durch den Oberpfälzer und den Bayerischen Wald erreichten wir den Gäuboden, wo wir um die Mittagszeit kurz hinter Straubing bei einem Griechen einkehrten, um Hunger und Durst zu stillen. Die letzten Kilometer nach Hause waren danach schnell heruntergespult und Punkt 15:00 Uhr stellten wir unsere Mopeds in der heimischen Garage ab.