Tag 1 / 2      Freitag/Samstag     11 / 12. März 2011     2.540 KM

 

Heute war es endlich soweit. Die Reise nach Marokko gemeinsam mit Christian und Matthias startete. Schon um 15:00 Uhr machte ich Feierabend und fuhr nach München um den Leihanhänger zu holen.

Um kurz nach 17:00 Uhr kam ich zu Hause an, wo wenige Minuten vor mir Matthias eintraf. Kurz nach Sechs kam dann auch Christian. Wir verluden die 3 Mopeds auf den Hänger und packten unsere Siebensachen in das Auto. Vollgepackt starteten wir kurz vor 19:00 Uhr zu unserer langen Reise.

Mehr oder weniger Nonstop fuhren wir dann die über 2.500 KM bis San Roque kurz vor Algeciras, wo wir nach rund 27 Stunden ankamen. Während wir in der ersten Nacht noch trocken durch Deutschland und fast ganz Frankreich kamen begann es mit dem Einsetzen der Morgendämmerung zu regnen. Kurz nach der spanischen Grenze gönnten wir uns erst mal eine Kaffeepause, bevor es bei immer stärker werdenden Regen weiterging.

Bis kurz vor Valencia schüttete es teilweise wie aus Eimern, so dass wir von der Landschaft kaum was mitbekamen. Am frühen Nachmittag hellte es dann endlich auf und wir konnten zumindest in der zweiten Tageshälfte das Land genießen. Vor allem vorbei an der Sierra Nevada wurden wir mit wunderschönen Landschaftsbildern verwöhnt.

 

Irgendwo zwischen Granada und Marbella brach schließlich wieder die Nacht herein. Dennoch wollten wir noch möglichst nahe an Algeciras herankommen. Die Hotelsuche gestaltete sich allerdings nicht einfach und so landeten wir schließlich gegen 22:00 Uhr auf dem Campingplatz La Casita kurz vor San Roque wo wir auch das Auto und den Anhänger für die nächsten 2 ½ Wochen abstellen wollten. Wir hatten Glück und konnten auf dem Platz 2 Wohnwägen für eine Nacht mieten. So müde wie wir waren, war fehlender Luxus weiß Gott kein Problem. Christian und Matthias gingen noch ein Bierchen trinken, ich wollte von starken Kopfschmerzen geplagt nur noch ins Bett.

 

 

 

Tag 3     Sonntag     13.März 2011     142 KM + Fähre

 

 

So gegen 8:00 Uhr starteten wir ausgeschlafen in den neuen Tag. Während wir unsere Mopeds abluden und packten vernichteten wir nebenbei den restlichen Reiseproviant. Nachdem Auto und Hänger in einem abgesperrten Areal sicher untergebracht war ging es endlich auf 2 Rädern los. Gegen halb Zehn starteten wir unsere Motoren. Kurz vor Algeciras konnten wir am Straßenrand Tickets für die Fähre besorgen und erreichten anschließend gegen halb Elf den Fährhafen.

 

Ziemlich genau zur geplanten Abfahrtszeit rollten wir auf die Eurovoyager die uns nach Tanger MED bringen sollte. Nachdem die Mopeds verzurrt waren gönnten wir uns erst mal eine Tasse Kaffee. Danach gingen wir erst mal an Deck um den Blick auf den Felsen von Gibraltar zu genießen. Leider war alles ziemlich wolkenverhangen und es begann auch wieder leicht zu tröpfeln. An Bord konnten wir dann  gleich einen Teil der Zollformalitäten erledigen. Kurz vor dem Einlaufen in Tanger MED, einem nagelneuen Hafen bildeten sich Wolkenlücken und wir genossen die ersten Blicke auf das Rifgebirge auf der einen Seite, der spanische Küste auf der anderen. Die Zollformalitäen gingen ziemlich reibungslos von statten, die Zöllner waren sehr freundlich und hilfsbereit und so war in einer knappen Stunde alles erledigt und wir befuhren marokkanischen Boden.

Gleich hinter der Grenze holten wir in einer Wechselstube etwas Geld und dann ging es los. Wir fuhren auf direktem Weg ins Landesinnere sprich ins Rifgebirge. Die ersten rund 50 KM  waren dann schon recht knackig. Über teilweise üble Pisten garniert mit tiefen Löchern, teilweise recht großen Steinen und bedingt durch die immer wieder auftretenden Regenschauer noch mit Schlamm gelangten wir etwas westlich von Tetouan auf eine breite Bundesstraße. In Tetouan selbst dann erst mal ein Tankstopp, bevor wir Richtung Süden abbogen.

Über kurvige Straßen, die teilweise bei Nässe sehr glitschig waren, rollten wir durch herrliche grüne Landschaften. Am Straßenrand immer wieder Männer, die durch unmissverständliche Handzeichen vermittelten, dass wir bei ihnen „Stoff“ kaufen könnten =>  das Rifgebirge zählt weltweit zu den größten Marihuana-Anbaugebieten. Am frühen Abend erreichten wir schließlich unser heutiges Ziel Chefchaouen.

Ich Depp bin natürlich gleich auf einen Schlepper reingefallen, der Ratz Fatz hinter mir Platz genommen hat um uns Hotels zu zeigen. So landeten wir am Rande der Medina (Altstadt). Matthias blieb bei den Mopeds, Christian und ich ließen uns einige Hotels zeigen, die zwar schön waren, aber wir hätten die Mopeds außerhalb der Medina auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen müssen. Das war uns dann doch nicht ganz geheuer. So verabschiedeten wir uns von unserem Schlepper (nach Bezahlung des obligatorischen Bakschischs) und machten und alleine auf die Suche. Oberhalb der Stadt quartierten wir uns in das Atlas Chaouen ein, einem etwas feineren Hotel, das wir uns nach dem gestrigen Tag einfach gönnten.

Frisch geduscht bestellten wir uns ein Taxi und fuhren für 30 Dirham ( 2,70 € ) zur Medina. Dort tauchten wir ein in die kleinen Gassen. Gleich zu Beginn ließen wir uns eine Tarchine  ( marokkanischen Nationalgericht ) schmecken. Ein Spaziergang durch die engen Häuserschluchten führte uns vorbei an unzähligen Geschäften und Handwerksbetrieben, die munter nebeneinander aufgereiht waren. Die Reihenfolge war oft nett anzusehen. So sahen wir neben einem Ledergeschäft, in dem Handtaschen angeboten wurden einen Metzger, der in seiner Auslage, einem Holzbrett geschlachtete Hähnchen zum Verkauf anbot.

 

Nach verlassen der Medina stoppten wir ein Taxi, das uns dann wieder zurück ins Hotel brachte. Dort gab es noch ein „Casablanca-Bier“ bevor es ins Bett ging.

 

 

 

Tag 4     Montag 14. März 2011     267 KM

 

 

Heute starteten wir um 9:00 Uhr und hatten das Rifgebirge vor uns. Leider hingen nach wie vor die Wolken zwischen den Bergen und es regnete zwar nicht fest aber stetig.

Das hieß für uns aufpassen. Der Zustand der Straßen ist ohnehin nicht der beste, durch den Regen war es auch noch sehr rutschig. Auch die marokkanischen Verkehrsteilnehmer forderten ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit. Sie fuhren und liefen kreuz und quer ohne zu schauen und überholten an Stellen, wo es eigentlich nicht möglich war. So arbeiteten wir uns vorsichtig in Richtung Osten durch das Rifgebirge. Am Straßenrand wurde die Dichte der Drogendealer immer höher. Alle paar Meter ertönte ein Pfiff und es folgten unmissverständliche Handzeichen. Unglaublich, dreht sich in dieser wunderschönen Landschaft denn wirklich alles um Rauschgift ? Über kurvige wunderbare Strecken fuhren wir immer weiter nach oben. In dem Städtchen Bab-Berred waren wir schon bei 1600 m Seehöhe angekommen. Es war neblig und der Regen war auch noch nicht besser. Gepaart mit sehr heftigen Windböen eine ungemütliche Mischung. Die Hauptstraße durch Bab-Berred war der Hammer. Aus allen Ecken liefen Leute unkontrolliert über die Straße und machten nur ein fortkommen in Schrittgeschwindigkeit möglich. Dazu atemberaubende Straßenverhältnisse => tiefer loser Kies und extrem tiefe Schlaglöcher das alles aber verborgen unter einer schmutzig braunen Brühe. Das alles wirkte durch den Nebel ziemlich gespenstisch.

Die letzten Kilometer Richtung Ketama ging es wieder etwas talwärts uns so lichtete sich der Nebel => dafür verschlechterte sich der Straßenzustand zusehends. Kaum noch Asphalt, dafür um so mehr Schotter und Schlaglöcher – GS-Land also..... :) Wir konnten wieder viele Fahrzeuge überholen, die sich auf den vielen Kilometern davor auf teilweise halsbrecherische Art und Weise an uns vorbeidrängten. Dann erreichten wir mit Ketama das Zentrum des Rauschgifthandels – hier sind sich alle Reiseführer einig: nicht alleine reisen und wenn möglich nicht stehenbleiben. Wir bogen rechts ab Richtung Fes. In der nächsten Ortschaft Tieta-Ketama stoppten wir bei strömenden Regen und gönnten uns einen leckeren Pferfferminztee.

Als wir in die Dorfpinte eintraten starrten uns alle an, als seien wir Außerirdische. Die Luft war extrem verraucht (und es war nicht nur Zigarettenqualm). Während wir unseren Tee tranken wurde auch uns wieder mal „good stuff“ angeboten. Wir fuhren bald weiter. Die letzen Kilometer durch das Rifgebirge waren trotz des Regens landschaftlich sehr reizvoll. Hohe Berge schmale Täler und überall verstreut einzelne Häuser. So nach und nach änderte sich das Landschaftsbild und das Rifgebirge war hinter uns. Grüne Hügel so weit das Auge reicht, das war das neue Bild. Auch der Regen ließ nach und unsere Klamotten konnten im Fahrtwind beginnen zu trocknen. Wir passierten Taounate. Im nächsten Ort, Ain-Aicha konnten wir den Gerüchen, die vom Straßenrand herwehten nicht wiederstehen und hielt an einem Stand, wo Fleischstücke von einem Lamm geschnitten wurden, durch einen Fleischwolf gedreht, gewürzt und anschließend gegrillt wurden. Der Stopp hatte sich gelohnt, das Gegrillte schmeckte total lecker.

Frisch gestärkt nahmen wir die letzten Kilometer nach Fes in Angriff. Noch nicht richtig die Stadtgrenze erreicht wollten uns schon wieder die ersten Schlepper in Empfang nehmen => heute klappt das bei mir aber nicht mehr. Einer verfolgte uns mit seiner Mofa um die halbe Medina (und die ist nicht klein) gab aber irgendwann auf. Kurz vor den Toren zur Medina fanden wir mit dem Hotel Batha eine nette Bleibe ( 2 Nächte inkl. Frühstück für insgesamt 1.400 DIR). Unsere Mopeds standen von einem Wächter bewacht in einer Seitenstraße zum Hotel. Wir mußten noch eine halbe Stunde warten, bis wir warmes Wasser zum Duschen hatten, aber das war erträglich.

 

Frisch geduscht brachen wir dann auf, um die Medina ein wenig zu erforschen. Bevor wir das Hotel verließen orderten wir noch für den nächsten Tag eine deutschsprachige Führung. Dann tauchten wir ein in das enge Gassengewirr der Medina. Ein Geschäft eng an eng nebeneinander. Es wurde alles Mögliche zum Verkauf angeboten, auch der ein oder andere Schneider, Friseur, Zahnarzt mischte sich unter die Läden. Besonders interessant der Bereich in dem Lebensmittel verkauft wurden. Die Metzger hängten ihre geschlachteten Tiere in die Gassen und warteten auf Kundschaft. Die Hühner gackerten noch vor dem Geschäft und wurden dann wenn verkauft geschlachtet (bei uns unvorstellbar). Zu dem Bild kamen noch unzählige Gerüche von Gewürzen und Garküchen. Ein für uns sehr exotisches Treiben. Ab und an stand ein Eselchen oder ein Muli in den Gassen und wartete geduldig auf den Feierabend. Zwischen all den Metzgergeschäften lungerten unzählige halbverhungerte Katzen, die hofften etwas Essbares ab zu bekommen. In einer der Garbuden holten wir uns noch einen Snack bevor wir in unser Hotel zurückkehrten.

 

 

 

Tag 5     Dienstag 15. März 2011

 

 

Wir wurden kurz nach Neun von Farida, einer jungen deutsch sprechenden Marokkanerin (mit nettem französischem Accent) vom Hotel abgeholt. Mit ihr tauchten wir erneut in die orientalische Welt der Medina von Fes ein. Die Medina ist die größte in Marokko und besteht aus einem Gewirr von 9.500 Gassen. Alleine ist man hier wohl hoffnungslos verloren. Es gab vieles zu entdecken. Die älteste Universität, eine Koranschule, die zweitgrößte Moschee Marokkos, die aber in der Enge der Gassen kaum wahrzunehmen war. Auch das Gerberviertel das wie die gesamte Medina unter dem Schutz der UNESCO steht konnten wir von einer Dachterrasse aus betrachten. Um den Geruchssinn nicht zu sehr zu belasten wurden wir mit einem Zweig Pfefferminze ausgestattet.

In den vielen kleinen Geschäften gab es viel zu entdecken. Handwerker, die unter einfachsten Umständen auf kleinstem Raum ihren Tätigkeiten nachgingen und vieles vieles mehr. Irgendwann kehrten wir in einer kleinen Kneipe ein. Der Wirt verzog uns gleich mal in die Küche, wo wir von seinen Töchtern  aus jedem Kochtopf eine kleine Kostprobe mittels Löffel (es war immer der gleiche Löffel) verabreicht bekamen. Jeder von uns traf seine Wahl und dann wurde reichlich aufgetischt. Auch der Thé de Menthe durfte nicht fehlen.

Reichlich vollgefressen führte uns Farida noch in eine Weberei, bevor wir die Medina endgültig verließen. Vor den Toren wartete schon ein Taxi, das uns in Empfang nahm. Wir drehten noch eine große Runde um die Medina. Ein kurzer Stopp am aufwändig geschmückten Königspalast und wir fuhren auf einen Hügel südlich der Medina, wo sich eine alte Befestigungsanlage (Borj Sud) befindet. Hier hatte man einen tollen Blick auf die einzelnen Teile von Fes, der Medina, der Ville Nouvelle und dem jüdischen Viertel.

 

Wir sahen schon die dunklen Regenwolken auf uns zukommen und flüchteten gerade noch rechtzeitig in unser Taxi. Dann folgte als letzter Programmpunkt  noch ein Besuch in einer Töpferei, die auch noch Fliesen und Mosaiken herstellen. Auch hier wieder viele vor allem junge Männer, die mit einfachsten Mitteln und Werkzeugen ihrem Tagwerk nachgehen müssen. Unser Taxi brachte uns jetzt vor die Tür unseres Hotels, wo wir erst mal unseren Beinen etwas Ruhe gönnten. Nachdem es immer noch regnete verkrümelten wir uns erst mal in die Hotelbar auf einen Thé de Menthe. Danach noch ein kurzer Spaziergang durch die Medina, bevor wir endgültig zu unserem Hotel zurückkehrten.

 

 

 

Tag 6     Mittwoch 16. März 2011     301 KM

 

Gegen halb Neun packten wir unsere Taschen und anschließend unsere Mopeds. Der Parkplatzwächter, der de letzten beiden Tage über unsere Mopeds gewacht hatte trocknete uns sogar noch unsere Sitzbänke bevor wir dir Motoren starteten. Zunächst fuhren von der Medina Richtung Nouvelle Ville den neuen und modernen Teil von Fes. Hier herrschte der typische Großstadtmorgenverkehr, nur eben auf marokkanisch, was die Sache noch etwas spannender machte. Am Stadtrand füllten wir nochmals die Tanks bevor wir uns in Richtung des mittleren Atlas auf den Weg machten. Auf den Bergen die noch vor uns lagen konnten wir schon Schnee entdecken, was uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiter störte. Fast unmerklich führte die Straße langsam aber stetig nach oben. Der Schnee war mittlerweile auch direkt neben der Straße. Wir durchfuhren das Örtchen Imouzzer du Kandar – ein Thermometer am Straßenrand  zeigte noch stattliche 0 Grad an......brrrr. Nach dem Ort dann eine kleine Hochebene auf dem der Regen der mittlerweile viel bei starkem Seitenwind immer mehr in Schnee überging. Kurz vor Ifrane dann schon Schneematsch auf der Fahrbahn. In dem Wintersportort angekommen wurde der Schnee dann immer schlimmer. Wir bogen rechts ab Richtung Azrou. Am Ortsende dann ohne den Schutz der Häuser dann eine festgefahren Schneedecke und extremer Seitenwind. Das sah nicht nur Sch...... aus, das fühlte sich auch so an. Im Rückspiegel sah ich Christian schon quer rutschen. Wir hielten an und beschlossen erst mal in den Ort zurückzufahren. Auf dem Weg zurück versuchte auch ich den gleichen Stunt wie schon zuvor Christian und rutschte quer zur Fahrbahn. Ich finde wir haben beide gute Haltungsnoten verdient. Nach dem jetzt auch für genug Adrenalin im Blutkreislauf gesorgt war,  kehrten wir am Ortseingang von Ifrane in ein Cafe ein und wärmten uns an heißem Pfefferminztee.

Klar war auf alle Fälle, dass wir die geplante Route nicht fortsetzen können. Es ging nur darum wie großräumig wir die Ecke hier umfahren und in welche Richtung. Wir fuhren erst talwärts, dann Richtung Osten und es hörte sogar auf zu schneien bzw. zu regnen. Wir erreichten eine Parallelstraße, die ebenfalls in Richtung Süden führte. Es war atemberaubend wie schnell sich das Landschaftsbild änderte. Die Vegetation nahm von Kilometer zu Kilometer ab. Weite Ebenen mit endlosen Geraden und kurze kurvige Bergstraßen wechselten sich ab. Auch die Dörfer sahen anders aus als weiter im Norden. In den Dörfern sahen wir nur noch flache einfachste Häuser. Mit Boulmane fuhren wir durch ein  malerisch zwischen den Bergen gelegenen Städtchen, das immerhin auf fast 1.800 m Seehöhe liegt. Überhaupt war auffällig, daß wir uns permanent in Höhen oberhalb von 1.500m aufhielten auch in den Ebenen. Nach Boulmane durchfuhren wir noch eine Schlucht bevor es in eine Ebene ging, wo es geschätzt 30 KM geradeaus ging.

 

Extrem starker  Wind zwang uns selbst auf der kerzengerader Strecke zu teilweise heftigen Schräglagen – garniert wurde das noch durch Böen die dann noch schlimmer bliesen. Da das asphaltierte Band der Straße oft nicht sehr breit war, waren Überholmanöver teilweise recht spannend. Ein Mal mussten wir auf dem  Schotterstreifen neben der Straße überholen. Die Rückkehr auf die Straße wurde dann durch eine relativ hohe Teerkante verhindert – erst nach einigen hundert Meter neben der Straße gab es einen  Weg zurück. Auch auf dem Teer war Überholen nicht ohne wenn man Zentimeter an der ziemlich ausgefransten Kante entlang fuhr und genau wusste, dass am Ende des Fahrzeugs ein heftiger Windstoß von der Seite auf einen wartete. Vor uns tauchten schon die schneebedeckten Gipfel des hohen Atlas auf. Wir bogen noch ein letztes Mal nach links ab und fuhren parallel zu den Bergen nach Midelt. Kurz nach der Stadtgrenze erreichten wir mit der Kasbah Asmaa uns heutiges Quartier. Standesgemäß parkten wir unser Mopeds im Innenhof des früheren Palastes. Unser Zimmer war mit DREI Doppelbetten ausgestattet und reichlich groß.

 

 

Nachdem wir in der Lobby etwas chillten konnten wir dank WLAN auch noch etwas skypen e-Mails schreiben usw. Danach gab es eine heiße Gemüsesuppe für Christian dann Hühnchen, für Matthias und mich Couscous. Als Dessert dann noch ein Apfelkuchen – wir waren alle kurz vorm Platzen. Als wir in unsere Betten krochen haben wir uns ein zweites Mal über unsere Hotelwahl gefreut. Richtig bequeme Betten und kuschelige Decken entschädigten für die Kälte und den Wind des heutigen Tages.

 

 

 

Tag 7     Donnerstag 17. März 2011     303 KM

 

 

 

Als ich nachts wach wurde war irgendwas anders als zuvor – klar, dir Klapper- und Pfeifgeräusche die uns der extreme Wind schon seit unserer Ankunft  bescherte waren weg => sollte der Wetterbericht recht haben und der erste Sonnentag auf uns warten? Noch lange bevor Christian und Matthias wach wurden schlich ich mich so leise wie möglich aus dem Zimmer. Vor dem Hotel deutliche Minusgrade, aber wolkenloser Himmel. So nach und nach wurden die ersten schneebedeckten Gipfel, des Atlasgebirge in ein zartes rosa getaucht. Relativ schnell tauchte die aufgehende Sonne am Horizont auf und strahlte auf unsere Kasbah und auf das nahegelegene Midelt. Ein paar Fotos später verkrümelte ich mich allerdings wieder in die Hotellobby wo ein offener Kamin auf mich und meine mittlerweile eiskalten Hände wartete.

 

Nach dem Frühstück das übliche Packen und die Abfahrt. Zunächst fuhren wir noch einen Kilometer zurück nach Midelt um noch mal vollzutanken. Danach ging es weiter Richtung Süden. Die ersten rund 20 Kilometer ging es kerzengerade entlang der schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges, die rechts von uns lagen. Dann bogen wir nach rechts ab und es ging über eine kleine Passstraße bis auf rund 1.900 Meter Höhe. Klingt mehr als es war, weil Midelt schon auf 1.500 Meter Seehöhe liegt. Danach ging es zwar etwas abwärts, wir bewegten uns aber noch für Stunden auf Höhen von deutlich über 1.000 Metern. Die Landschaft war mittlerweile sehr karg. Wir durchfuhren Hochebenen, die umrahmt waren von Stein- und Geröllbergen. Die Dörfer die wir passierten wirkten trostlos und es ist sicher nicht einfach hier zu leben.

Zum Teil waren die verschiedenen Hochebenen verbunden durch kurze Schluchten die dann sowohl fahrerisch als auch optisch etwas Abwechslung boten. Um uns herum war alles nur nur rotbraun – grün war nur noch entlang der Flußläufe zu sehen. Dort aber im Überfluß. Wir durchfuhren das Ziz-Tal und gelangten schließlich zu einem hellblauen Stausee, der einen wunderbaren Kontrast zu den rotbraunen Felsen bot. Wir fuhren ein kurzes Schotterstück zum Seeufer und machten dort eine kurze Rast.

Bald danach fuhren wir in die erste größere Stadt am heutigen Tag – Errachidia einer früheren Garnisonsstadt der Fremdenlegion. Was für ein Kontrast das bunte Treiben einer größeren Stadt im Vergleich zur der Einsamkeit davor. Was für ein Betrieb auf beiden Seiten der Straße. Wir holten am Geldautomaten noch Nachschub für unsere Geldbeutel bevor wir die Stadt hinter uns ließen. Je weiter wir uns von der Stadt entfernten desto weniger wurden die Leute und wir fuhren wieder durch endlose kahle weiten. Wir stoppten kurz an der Source bleue de Meski einer Karstquelle die den Einheimischen als Badestelle dient. Unsere Mopeds wurden gleich von ein paar Jungs umlagert.

 

Wir fuhren weiter und gelangten schon bald an mehrere satt grüne Oasen entlang des Flusses Ziz. Dann nahm die Infrastruktur deutlich zu. Viele Hotels und Tourismusangebote für die mit großen Plakaten geworben wurden – wir erreichten die Stadt Erfoud und kurz danach Rissani wo es gleich noch mehr zuging. Wir wurden von links und rechts angequatscht – jeder wusste etwas oder hatte etwas von dem er glaubte es uns anbieten zu müssen. 

 

Wir waren froh, als wir die Stadtgrenze hinter uns ließen. Wir mussten noch einen Konvoi englischer Wohnmobile überholen, bevor wir wieder freie Fahrt Richtung Süden hatten. Dann hatten wir plötzlich Sicht auf den Erg Chebbi, einer gut 30 Kilometer langen Düne. In sanften rot-orangen Farbtöne leuchteten die Dünen zu uns herüber. Nur noch wenige Kilometer Hauptstraße bevor wir auf eine Piste abbogen auf der wir direkt auf die Sandhügel zufuhren. Nach kurzer Fahrt auf der welligen Piste mussten wir von Matthias Moped den Schmutzfänger abmontieren, da er durch die Erschütterungen immer wieder am grobstolligen Profil des TKC´s einrastete. Nach dem das erledigt war erreichten wir nach ein paar weiteren Pistenkilometern die Auberge du Sud, unser Quartier für diese Nacht, das direkt an den Dünen lag.

Nachdem wir eingecheckt hatten demontierten wir unsere Koffer und wir fuhren über eine steinige Piste zum 20 Kilometer entfernten Merzouga, dem letzten Ort bevor es rein in die Sahara geht. Wir genossen die wärmenden Sonnenstrahlen bei einer Cola bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Bevor wir die BMW´s am Hotel abstellten drehten wir noch ein paar Runden zwischen den Dünen. Danach war endgültig Feierabend – wir duschten, Matthias drehte sogar noch eine Runde durch den Hotelpool.

 

Bevor es Abendessen gab planten wir noch die Route für den morgigen Tag. Im Speisesaal wurde mittlerweile ein reichhaltiges Buffet aufgetischt, über das wir uns dann auch gleich hermachten. Auch heute wurden wir wieder reichlich satt. Noch ein kleiner Spaziergang vor das Hotel dann zogen wir uns auf unser Zimmer zurück. Für ein viertel Stündchen standen wir noch auf unserer Dachterasse um den Blick auf die Dünen und den Sternenhimmel zu genießen, dann ging es ins Bett.

 

 

 

Tag 8     Freitag 18. März 2011     336 KM

 

 

Matthias und mich trieb es schon früh aus den Federn. Wir wollten den Sonnenaufgang über den Dünen erleben. Auf den Dünen herrschte schon zu dieser frühen Stunde reges Treiben. Ganze Scharen erklommen die Dünenkämme. Wir warteten lieber ein paar Minuten länger auf die Sonne und sparten uns die mühsame Kletterei.

Nach dem auch Christian aufgestanden war, gab es Frühstück vor dem Hotel bei strahlendem Sonnenschein mit Blick auf die Dünen. Christian hatte richtig Lust in der Sonnen sitzen zu bleiben, wir konnten ihn aber doch losreissen.

Wir packten und fuhren los. Zunächst mal knapp 10 Kilometer Piste bis zur Hauptstraße und bogen dort ab zurück  nach Rissani, wo Christian und Matthias erst mal bei der Post Ansichtskarten ablieferten – danach am Ortsende noch ein Tankstopp bevor es Richtung Westen weiterging.

Umrahmt von Bergen fuhren wir durch nahezu vegetationslose Ebenen mit unendlich langen Geraden. Nur selten wechselte mal das Landschaftsbild. Erst nach 60 Kilometer das erste Dorf das wir passierten. Wir machten gut Kilometer. Alnif war dann nach Rissani die erste größere Stadt. Wie überall in Marokko geschäftiges Treiben entlang der Hauptstraße. Neugierige Blicke und winkende Kinder waren ebenfalls ein für uns gewohntes Bild. Irgendwann in the middle of nowhere machten wir einen kurzen Halt. Wie aus dem Nichts erschienen 4 Jungs die uns gleich belagerten und Stylos und Bonbons wollten. Jeder von Ihnen bekam ein paar Kulis und Gummibärchen.

Aus der Entfernung sahen wir weitere Kinder auf uns zu stürmen. Bevor sich hier die ganze Jugend der Gegend versammelte sattelten wir die Kühe und fuhren weiter. Wir näherten uns langsam der Mittagszeit und es war wohl gerade Schulschluss. Zunächst kam uns eine ganze Horde Schüler mit dem Fahrrad entgegen, nach einer kurzen Zeit dann die, die zu Fuß unterwegs waren. Man stellt sich immer wieder die Frage wo die hin laufen oder fahren – es ist einfach nichts zu sehen. Die nächste größere Stadt die wir erreichten war Nkob. Hier bogen wir rechts ab in Richtung der Berge. Schon gleich nach dem verlassen der Hauptstraße endete die Teerdecke. Durch sehr wellige enge Sträßchen rollten wir durch die Stadt. Links und rechts Kinder die uns fast schon Spalier standen – auch hier war wohl gerade Schulschluss. Nach der Stadt wurde es wieder richtig kahl und wir hoppelten über eine Schotterpiste durch eine Ebene. Als wir weit genug von der Stadt entfernt waren hielten wir am  Straßenrand zu einer Pause – Christian packte seinen Benzinkocher aus und kochte heißes Wasser für ein Süppchen.

Nach dem wir fertig waren ging es weiter Richtung Norden über kahle Ebenen. Dann ganz unerwartet ein tiefer Einschnitt. Vor uns lag ein Tal das im satten Grün leuchtete. Es ging abwärts und der weitere Weg führte entlang eines kleinen Flüsschens. Sattes grün und Palmen links und rechts der Piste. Vereinzelt braune Lehmhäuser, die entlang der Oase standen. Nach der Oase fing es dann bergauf zu gehen.

Was dann folgte war zum Teil ziemlich heftig. Es ging hoch bis auf knapp über 2.300 Meter. Von Felsplatten, über grobes Geröll, großen Steinen war alles vorhanden was ein vorwärtskommen nicht unbedingt leichter macht. Zudem ging es teilweise an tiefen Abgründen vorbei. Unsere Mopeds und wir mussten ganz schön kämpfen bis wir endlich auf der Passhöhe des Tizi n Tazazert angekommmen waren. Wir waren nassgeschwitzt die Öltemmperatur der Mopeds ziemlich hoch.

Nach der Passhöhe wurde es aber etwas leichter. Zunächst eine kleine Hochebene mit einer kleinen Sandstraße. Danach ging es nochmal auf groben Schotter etwas bergab. Eine relativ große Ziegenherde kreuzte unseren Weg. Danach ging es sehr abwechslungsreich talwärts. Dörfer, Hochebenen, Sandstaßen, Schotterstraßen im munteren Wechsel. Dazu Landschaften die atemberaubend schön waren. Teilweise hatten wir sogar ziemlich breite Sand-und Schotterpisten wo es auch mal wieder schneller voran ging. Unter uns konnten wir in der Ferne schon unser heutiges Tagesziel Tinerhir erkennen.

 

Nach rund 5 Stunden hatten wir die ca. 120 Kilometer von Nkob nach Tinerhir überwunden – sie waren anstrengend aber wunderschön.

Mit der Kasbah Lamrani hatten wir bereits am Orsteingang eine sehr schönes Hotel für dies Nacht gefunden. Preislich mussten wir zwar noch nach verhandeln wurden uns dann aber bei 1.000 Dirham (anstatt 1.240 Dirham) einig.

 

 

Tag 9     Samstag 19. März 2011     275 KM

 

 

So gegen 9:00 Uhr ging es nach einem leckerem Frühstück wieder los. Im Supermarkt wurden noch Wasservorräte und Kekse gekauft dann suchten wir wieder ein Postamt. Das fanden wir etwas weiter im Zentrum der Stadt. Hier herrschte wie fast überall an den Straßen buntes Treiben. Was wir nicht bedachten, dass heute Samstag ist – das Postamt hatte geschlossen. Wir bekamen aber von einem netten Passanten den Tipp es im Geschäft nebenan zu versuchen. Matthias zog los. Christian und mir wurden mittlerweile von einigen Jungs angeboten unsere Stiefel zu putzen – obwohl es nicht wirklich nötig war wollten wir eine gute Tat vollbringen und ließen sie machen. Sie da  kurzer Zeit funkelten sie wieder in leuchtendem schwarz. Auch Matthias ließ sich nach seiner Rückkehr noch die Stiefel putzen.

Dann ging es weiter. Wir bogen nach links ab Richtung „Gorge du Thodra“, der Thodraschlucht. Nach einigen Kilometern zwängte sich die Thodra und neben dran die Straße durch eine sehr enge Schlucht mit rotbraunen Felswänden, die bis zu 300 m in die Höhe ragten. War das beeindruckend. Das kurvige Sträßchen folgte weiter dem Verlauf des Bachbettes, allerdings wurden so nach und nach die Felswände links und recht von uns niedriger.

Wir gelangten in das aus braunen Lehmhäusern bestehende Dorf Tamtattouchte. Von hier bis nach Ait Hani befuhren wir eine  Hochebene. Nach Ait Hani ging es links weiter Richtung Agoudal. Wir erklommen auf einer breiten gut ausgebauten Straße den Paß Tizi-Tirherhouzine auf 2.700 m. In gleich guter Qualität ging es wieder 300 m hinab und wir erreichten Agoudal, das malerisch vor uns lag. Gleich am Ortseingang eine Auberge bei der wir auf einen Pfefferminztee stoppten.

Wir erkundigten uns nach dem Zustand der Piste Richtung Dades-Schlucht. Auf die Frage ob die Piste befahrbar sei, kam nur ein „maybe“. Wir waren also genau so schlau wie vorher. Wie heißt es so schön – Versuch macht klug. Wir durchquerten das Dorf und bogen ein in die Piste nach Südwesten. Anfangs ging es auf staubigen Schotterwegen dahin. Je weiter wir an Höhe gewannen, desto mehr feuchte und schlammige Stellen mussten wir passieren. Dann eine erste längere Schlammdurchfahrt, bei der mein Moped gleich mal glaubte ein Schlammbad nehmen zu müssen. Ein gute Stück ging es noch relativ flach dahin, bis die Straße einen Rechtsbogen machte und einen Berghang entlang nach oben führte. Wir hatten schon wieder über 2.700 m erreicht und zu den Schlammpassagen gesellten sich auch noch Schneefelder. In einem der Schneefelder fuhr ich mich dann fest. Mit vereinten Kräften hievten, zerrten und schoben wir das Moped aus dem Schnee.

Wir beschlossen wieder umzudrehen, zumal wir noch rund 300 Höhenmeter vor uns gehabt hätten. Nach dem ersten Stück bergab erreichten wir eine wie mit Moos bewachsene Ebene, über die wir versuchten den Hügel vor uns zu umfahren. Aber auch das klappte nicht wirklich gut. Immer wieder gruben sich unsere Hinterräder in den schlammigen Untergrund. Wir brachen endgültig ab und fuhren den gleichen Weg, den wir bisher gefahren hatten wieder zurück. Auf der Piste nach Agoudal verlor ich Christian und Matthias aus den Rückspiegeln. Ich wartete, aber die beiden kamen nicht – also umdrehen. Aus der Ferne sah ich sie schon an Christian´s Moped hantieren. Was war passiert? Christian fuhr zu weit links und blieb mit den letzten beiden Zentimeter seines linken Alukoffer an einem Felsen hängen. Der Koffer wurde weggerissen, Christian ist dabei aber  Gott sei Dank nicht gestürzt. Mit dem bisschen Werkzeug das wir dabei hatten, dengelte Christian den Koffer wieder so weit zurecht, dass er unterstützt mit einem Spanngurt wieder am Motorrad befestigt werden konnte. 

 

Erst nach 17:00 Uhr erreichten wir Tinerhir, dem Ort, an dem wir heute Morgen gestartet waren. Wir hängten aber noch eine Stunde dran und fuhren zunächst über eine kerzengerade Straße nach Boulmane, wo wir noch volltankten (dieser Sprit war der schlechteste den wir bisher tanken – den ganzen nächsten Tag klingelten unsere Motoren beim beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen) und bogen dann ab Richtung Dades-Schlucht. In einem Talkessel in mitten von ein paar Häusern ein Hügel, auf dessen Spitze uns ein Haus mit der Aufschrift „Hotel“ ins Auge Sprang – das sah doch gut aus. Wir fuhren hoch und hatten mit der Kasbah d´Idis unser heutiges Quartier, in dem es super leckeres und reichlich zu Essen gab.

 

 

 

Tag 10     Sonntag 20. März 2011     392 KM

 

 

Das Frühstück wurde heute auf der Terrasse serviert. Wir hatten einen sagenhaften Blick auf das Dorf und das Tal unter uns. Nachdem uns gestern die Zufahrt in die Dades-Schlucht von Norden her versperrt war, packten wir es dieses Mal von Süden an. Schon vom Hotel weg führte eine schöne kurvige Straße durch eine wunderbare  Naturlandschaft, rotbrauner Fels, sattes Grün entlang des Flusses und braune Lehmhäuser, das waren die Bilder die an uns vorbeiflogen.

Fuhren wir zu Beginn tief unten in der Schlucht, umgeben von hohen Felswänden, arbeiteten wir uns langsam nach oben und konnten in tiefe Canyons blicken – einfach wunderbar. Mit Tilmi erreichten wir die letzte Ortschaft, bevor es hoch in die Berge ging, die wir gestern schon nicht bezwingen konnten. So drehten wir kurz nach dem Dorf um und fuhren die Schlucht ein zweites Mal. Unterwegs gönnten wir uns noch den mittlerweile obligatorischen Pfefferminztee.

In Boulmane verließen wir die Schlucht und schwenkten Richtung Westen. Die ersten 30 Kilometer fuhren wir fast ausschließlich vorbei an Häusern – es ging durch die Straße der Kasbahs. Danach ging es fast 70 Kilometer ziemlich  monoton dahin. Rechts die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas, links Geröllwüste. Dann kurz vor Quazarzate auf der linken Seite ein schöner Stausee. Wir fuhren über eine kurze Schotterpiste runter zum See und machten erst mal Pause.

Kurz nach dem erneuten Start lag Quarzazate vor uns. Der Stadtverkehr wie immer laut und hektisch. Wir schwenkten ab Richtung Südost, Die Wolken die uns die letzte Stunde begleiteten waren wieder verschwunden. Nach der Stadt plötzlich wieder ein ganz anderes Landschaftsbild. Die Straße schlängelte sich durch die Berge, auch der Pflanzenwuchs nahm wieder zu. Die letzen 20 Kilometer bis Agdz waren dann richtig schön. Eine Passstrasse mit tollen Kurven und wunderbaren Ausblicken machten richtig Laune.

Nach dem Scheitelpunkt dann ein erster Blick in das Draatal. Wir sahen die Stadt Agdz in sattem Grün unter uns. Wir wedelten die Straße hinab ins Tal. Dann erst mal ein Tankstopp und wir begannen die letzten 100 Kilometer des heutigen Tages. Die Straße folgte  kurvig dem Verlauf der Draa. 100 Kilometer, die immer entlang an Palmenhainen  führten. Einfach schön wieder so viel Grün zu sehen. Die vielen Dörfer entlang der Draa bestanden in erster Linie aus braunen Lehmbauten. Bedingt durch die Tatsache, dass es Sonntag war, war entlang der Hauptstraßen noch mehr Betrieb als wir ohnehin schon gewohnt waren.

In Zagora angekommen hatten wir schon wieder einen Mofafahrer im Schlepptau, der uns zu einem Hotel führen wollte. Wir suchten gezielt nach der Kasbah Asmaa, die schon in unserer Kasbah in Midelt beworben wurde. Am Ortsende wurden wir fündig und hatten wie immer die absolut richtige Wahl getroffen. Am Parkplatz dann wieder ein Mofafahrer (mit Visitenkarte), der uns bat ihn mit unseren Mopeds doch in seiner Werkstatt zu besuchen – wir vertrösteten ihn erst mal auf den morgigen Tag. Ein leckeres Essen in einem lauschigen Palmengarten beschloss den heutigen Tag.

 

 

 

Tag 11     Montag 21. März 2011     258 KM

 

 

In einem kleinen Nebenraum wurde unser wie immer leckeres Frühstück serviert. Danach starteten wir in einen ereignisreichen Tag. Los ging es schon am Parkplatz. Ich bestieg mein Moped wie immer auf dem Hauptständer stehend. Was ich nicht bedachte war, dass der Untergrund ziemlich tiefer Schotter war.  So kippte die BMW erst mal mit einem lauten Schlag zur Seite. Wieder aufgestellt drückte ich den Starter – das Moped sprang an, allerdings erlosch die ABS-Kontrollleuchte nicht nach dem Anlassen. Das heißt erst mal kein ABS und kein Bremskraftverstärker. Als wir losfuhren war auch schon wieder der Werkstattbesitzer von gestern da und fuhr gleich voran um uns den richtigen Weg zu weisen (?!). Als er aber in eine Seitenstraße abbog fuhren wir die Hauptstraße weiter. Wir machten noch einen kurzen Halt um Geld- und Wasservorräte aufzufüllen. Dann rollten wir langsam aus der Stadt Richtung Norden, also den Weg durch das Draatal, den wir auch gestern schon gefahren sind. Nach rund 15 KM sprang plötzlich ein  Esel auf die Fahrbahn genau vor mein Moped. Ich leitete noch eine Mischung aus Brems- und Ausweichmanöver ein, aber es war schnell klar, dass es krachen wird. Instinktiv habe ich mich noch leicht auf die Fußrasten gestellt und den Körperschwerpunkt nach hinter verlagert, da spürte ich auch schon den Aufprall und einen starken Schlag an das rechten Lenkerende. Dann heulte der Motor auf und ich STAND am rechten Straßenrand.

 

Ich war selbst erstaunt, dass ich nicht gelegen habe. Ich stieg ab und sah, dass auch der Esel stand. Christian und Matthias kamen zu mir und dann begannen wir erst mal den Schaden zu begutachten und gleichzeitig Diskussionen mit den beiden Jungs zu führen, denen der Esel wohl gehörte. Das Lampenschutzgitter, das eigentlich vor Steinschlägen (nicht vor Eseln) schützen sollte war verbogen, und die Kunststoffmaske am Scheinwerfer war gebrochen. Das Lenkerende war verbogen und blockierte den Gasgriff (darum heulte der Motor auf). Außerdem leichte Streifspuren am Tank. Wir bogen das Lenkerende wieder zurecht und kümmerten uns dann um die beiden Jungs. Die waren immer noch der Meinung, dass selbstverständlich ich die Kollision ausgelöst habe und wie viel wir den bereit wären für die Schmerzen des Eselchens zu zahlen. Sie drohten dann auch noch die Polizei zu holen, merkten aber dann sehr schnell, dass sie mit dieser Nummer nicht weiterkommen. Da auch für uns wohl nichts zu holen war (ich glaube es gibt hier keine Esel-Haftpflicht), stiegen wir auf und fuhren weiter. Wir hatten uns später nochmal Gedanken gemacht wie das so alles abgelaufen ist. Vor allem im Hinblick darauf, dass sowohl Christian als auch Matthias der Meinung waren, dass ich schon so gut wie gelegen war und dann plötzlich am Straßenrand stand. Wir vermuten, das ich den Esel mit Front und Lenker am Kopf getroffen habe, ich dadurch scharf nach rechts abbog (und drohte zu stürzen) und ich dann mit dem Tank (Schleifspuren) auf den Körper des Tiers geprallt bin, was mich letztlich wieder aufrichtete => klingt komisch, passt aber mit den Kampfspuren am Motorrad und der Tatsache dass ich nicht gestürzt bin (was bei einem starken Schlag ans Lenkerende eigentlich ausgeschlossen ist) zusammen. Nachdem ich den Esel für´s Erste niedergestreckt hatte, hatte auch Christian hinter mir alle Mühe nicht mit ihm zu kollidieren, konnte aber seine Fuhre noch rechtzeitig stoppen.

Nach diesem aufregenden Einstieg in den Tag wollte ich mich auch noch um meine nicht richtig funktionierende Bremse kümmern. Wir stoppten an einer Tanke mit Waschhalle => eine mögliche Ursache war, dass durch all den Dreck am Moped ein ABS-Sensor nicht richtig funktioniert. Drei Jungs schruppten meine BMW, die Waschhalle war bedeckt mit einer rotbraunen Dreckbrühe. Der gewünschte Erfolg wollte sich leider nicht einstellen. Wir checkten noch Sicherungen und Relais, aber auch das ohne Erfolg.

Christian fiel bei der Weiterfahrt auf, dass mein Bremslicht auf Dauerbetrieb war, d.h. einer der Bremslichtschalter könnte das Ganze auslösen. Wenig später bei einer kurzen Biopause entdeckte Christian, dass am Schalter der Fußbremse was ausgehängt war – eingehängt und alles funktionierte wieder (Christian war mein Held für heute) – wir sind uns immer noch nicht ganz schlüssig, ob evtl. der Junge mit der Werkstatt aus Zagora ein klein wenig mit dieser ungewöhnlichen Panne zu tun hatte. In Agdz verließen wir den bekannten Weg und bogen ab Richtung Westen. Über eine kurvige Landstraße, die nicht immer in gutem Zustand war cruisten wir durch eine wunderbare Berglandschaft. In dem Städtchen Tazkenakht legten wir eine Rast ein und gönnten uns wieder frisch gegrilltes in einer Pinte am Straßenrand – mhm war das lecker.

Noch ein Stückchen Fahrt und wir gelangten in Tikirt wieder auf die Hauptstraße Richtung Marrakesch. Wir tankten die Mopeds voll und erreichten nach rund 10 KM Fahrt das Städtchen Ait Ben Haddou. Die halbverfallene aus braunen Lehmbauten bestehende Altstadt ist ein UNESCO Weltkulturerbe und diente schon in zahlreichen Hollywood-Streifen als Kulisse (z.B. Gladiator).

Wir bezogen das  Dar Mouna gleich gegenüber der Altstadt. Frisch geduscht machten wir uns zu Fuß auf den Weg ein wenig Sightseeing zu betreiben. Wir bestiegen den Hügel, an dessen Flanken sich die Lehmbauten befinden und genossen die wunderbaren Ausblicke.

 

Auf dem Weg zurück zum Hotel stoppten wir noch bei Mohammed, einem deutschsprachigen Berber, der uns auf einen „Whisky Marocaine“ (Pfefferminztee) einlud. Da er einen Souvenirladen hatte wollte er uns auch was vertickern, wir beließen es aber bei seinem leckeren Tee. Ab 19:00 Uhr gab es dann im Hotel das Abendmenü, das wir uns schmecken ließen.

 

 

 

Tag 12     Dienstag 22. März 2011     182 KM

 

 

Heute ließen wir uns mehr Zeit mit wegfahren. Unser Tagesziel Marrakesch war nur ca. 200 KM entfernt uns unsere Frühstücksterrasse lag gegenüber der wunderbaren Kulisse von dem alten Ait Ben Haddou wunderschön in der Sonne. Gegen halb Zehn starteten wir die Motoren und fuhren auf einer Nebenstraße in Richtung Norden. Die relativ schmale und schlechte Straße schlängelte sich durch eine wunderbare Landschaft. Ein Flüsschen hat sich einen tiefen Graben geschaffen in dem es zwischen den kahlen rotbraunen Felsen nur so grünte. Zwischendurch immer wieder mal die Lehmhäuser von verträumten Dörfern. Irgendwann war es dann soweit – das was sich gestern schon ankündigte trat heute ein. Das Kupplungsseil von Christian´s GS ist gerissen. Aber Christian wäre nicht Christian, wenn er nicht Ersatz dabei hätte und es auch relativ schnell am Straßenrand repariert hätte.

Während der Reparaturpause kamen wieder mal wie aus dem Nichts 2 Burschen, die uns so Allerlei verkaufen wollten. Bald schon konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Wir gewannen wieder mal ziemlich schnell an Höhe – in den Bergen vor uns hingen dunkle graue Wolken. Wir erreichten dann nach rund 70 Kilometer Fahrt die Hauptstraße Richtung Marrakesch. Diese führte über die berühmteste Passtrasse in Marokko, dem Tizi n´Tichka. Wir wedelten die letzten Kilometer bis zur Passhöhe hoch um dort eine kurze Pause einzulegen. Hier waren wieder sehr viele fliegende Händler die uns Mineralien andrehen wollten. Dieses Mal gab es kein Geld, ich tauschte gegen ein paar Kugelschreiber.

Dann nahmen wir das letzte Stück nach Marrakesch in Angriff. Es begann leicht zu regnen ein kurzes Stück graupelte es sogar. Je weiter wir in den Norden und in das Tal vordrangen, desto mehr veränderte sich wieder mal die Landschaft. Viele Bäume und grüne Wiesen säumten den Weg. Je weiter wir uns Marrakesch näherten, desto mehr nahmen Verkehr und Hitze zu (trotz immer noch bewölktem Himmel). Dann erreichten wir Marrakesch bei mittlerweile 29 Grad.  Hier ging mal richtig der Punk ab. Auto, Busse, Fußgänger aber vor allem Scooter und Mofas schossen kreuz und quer durch die Straßen. Wir mussten unsere Augen wirklich überall haben. Wir wollten uns möglichst nah am Djemel el Fna, dem Platz der Geköpften, ein Hotel suchen. Ich bog etwas zu früh ab, und wir landeten in ziemlich schmalen Gassen auf denen wir nur langsam vorwärtskamen, Die kleinen Zweiräder schossen nur so links und rechts an uns vorbei – absolut crazy. Nochmal ein kleiner Schwenk auf eine Hauptstraße und wir standen an unserem Ziel. Der Platz war aber gesperrt. Dennoch versuchten wir unser Glück und rollten langsam zwischen all den Menschen hindurch und fanden zentral am Djemel el Fna ein Hotel mit Garage (1.000 Dirham für uns drei für 2 Nächte – ein wahres Schnäppchen).

Nachdem wir unser Gerümpel auf das Zimmer gebracht hatten zogen wir gleich los. Zunächst musste Christian noch Geld umwechseln danach besuchten wir ein Hammam. Hier ließen wir uns für die nächsten 2 Stunden verwöhnen. Wir wurden gründlich gewaschen (was auch mal wieder dringend nötig war :) ) und dann gab es noch eine einstündige Massage – war das angenehm.

Anschließend durchstreiften wir noch die engen Gassen der Medina. Hier herrschte überall das blanke Chaos. Viele Menschen die sich durch die engen Gassen zwängten und dann auch hier die Mofas die hupend und klingelnd sich auch noch durch die Menschenmassen zwängen müssen. Was für ein Lärm und vor allem was für ein Gestank. Wir machten einen Schwenk in ein Restaurant (das besten in Marrakesch wie uns der Türsteher versicherte) und genossen erst mal eine leckeres Menü.

Danach besuchten wir den Djemel el Fna. Auch hier sehr reger Betrieb – man wird von allen Seiten angequatscht, viele Stände, Gaukler und und und und. Christian und ich hatten plötzlich einen Berberaffen auf den Schultern sitzen. Ein kleines Bakschisch an dessen Besitzer und wir waren ihn wieder los. Wir zogen uns in unser Hotel zurück – hier gab es eine Terrasse im zweiten Stock  von der aus man das bunte Treiben auf dem Platz aus einer gewissen Distanz betrachten konnte. Wir schlürften noch einen Pfefferminztee und eine Cola bevor es ins Bett ging (wir haben ausgelost, wer eines der beiden Doppelbetten alleine nutzen darf – Christian hat gewonnen). 

 

 

Tag 13     Mittwoch 23. März 2011

 

 

Unser heutiges Frühstück viel etwas dürftiger aus als die Tage zuvor – bei dem Zimmerpreis muß man einfach Abstriche machen. Wir hatten gestern eine deutschsprachige Reiseleitung für 9: 30 Uhr bestellt - das hatte ich in Fes als sehr gut herausgestellt. Allerdings klappte das in Marrakesch nicht so gut. Die erste Frage, die Mohamed unsere „deutschsprachige“ Reiseleitung an uns stellte war in sehr schlechtem Englisch „You speak french ?“. Na Klasse, das wird sicher nicht die Qualität haben, wie wir sie von Farida in Fes kennenlernen durften. Wir gingen los in die Medina, wo wir schon sehr schnell den Eindruck gewannen, dass wir nur von einem Geschäft zum nächsten geschleppt werden sollten. Obwohl wir in einer Apotheke einige interessante Dinge über Safran und Arganöl erfuhren, war das nicht so wie wir uns das vorgestellt haben. Wir ließen uns noch einen Schuster zeigen, wo sich Matthias einen Riss in einem seiner Mopedstiefel flicken ließ. Danach gingen wir zurück ins Hotel.

 

Den Rest des Nachmittags zogen wir auf eigene Faust durch die Medina. Final beschlossen wir noch eine Umrundung der Medina mit einem Taxi (das bevorzugte Modell hier in Marokko sind die Mercedes der 123er Baureihe, die zwischen Mitte der Siebziger und Mitte der Achtziger gebaut wurden). Es war durchaus ein Erlebnis mit so einem betagten Taxi (inkl. des marokkanischen Fahrers) am marokkanischen Straßenverkehr teilzunehmen. Nach Beendigung der Stadtrundfahrt spazierten wir zum Djema el Fna wo wir uns noch Essen und anschließend frisch gepressten Orangensaft gönnten. Wir beschlossen den Tag auf der Hotelterrasse mit Leute kucken.... .)

 

 

 

Tag 14     Donnerstag 24. März 2011     384 KM

 

 

Nach dem Frühstück mussten wir erst mal mühsam aus der Garage neben dem Hotel ausparken – hier war alles eng an eng geparkt, so dass es nicht so leicht war raus zu kommen. Der Parkplatzwächter, ein altes ausgemergeltes Männlein gab uns noch mal mit Handzeichen zu verstehen, dass er stets ein Auge auf unsere Mopeds geworfen hatte (dafür bekam er auch ein kleines Bakschisch). Gegen dreiviertel Neun rollten wir schließlich langsam über den Djemel el Fna. Der Verkehr durch Marrakesch war um diese Zeit noch vergleichsweise harmlos und wir kamen relativ rasch aus der Stadt. Leider war das Wetter nicht so der Brüller. Es hatte Nebel und es nieselte sogar etwas. Die ersten rund 30 Kilometer ging es ohnehin fast nur geradeaus. Dann Kurz vor Tahanaoute änderte sich sowohl Wetter als auch die Strecke. Wir tankten die Mopeds nochmal voll (mittlerweile bei strahlendem Sonnenschein) bevor wir das erste bergige und kurvige Teilstück in Angriff nahmen.

Ab Asni begann eine wirklich wunderbare Motorradstrecke. Kurvig, bergig und im ersten Teilabschnitt auch von guten Straßenqualität. Um uns herum alles in sattem Grün. Vor uns schneebedeckte Berggipfel, denen wir uns langsam näherten. Es ging über den Tizi-n-Test einen Pass  der bis auf knapp über 2.100 Meter hoch ging. Ganz oben waren neben der Straße noch einiges an Schnee, die Straße war aber frei. Es ging auf dieser engen und nicht immer guten Passstraße wieder hinunter ins Tal. Immer wieder atemberaubende Ausblicke. Ziemlich abrupt endeten die Kurven und es ging in eine fruchtbare Ebene. Links und rechts von uns Olivenbäume und jede Menge Orangenplantagen. Ein kleines Stück mussten wir auf der Hauptstraße Richtung Taroudannt fahren. Plötzlich in einem Dorf ein riesen Menschenauflauf und jede Menge Autos. Als wir näher kamen sahen wir, dass ein Pickup umgekippt war und einige Verletzte auf der Straße lagen. Wir konnten die Unfallstelle neben der Straße umfahren und schauten, dass wir weiterkamen. Ein paar Kilometer weiter in Ait Yazza stoppten wir, um uns einen frittierten Fisch am Straßenrand zu gönnen (wir wurden für 68 Dirham inkl. Der Getränke gut satt).

 

Gleich nach dem wir losfuhren verließen wir die Hauptstraße und es ging weiter Richtung Süden. Die nächsten rund 160 Kilometer waren ein Traum. Eine wunderbar kurvige Straße führte durch eine wunderbare Hügel- und Berglandschaft. Wir erreichten gegen 17:00 Uhr unser heutiges Tagesziel, Tafraoute. Im Hotel Salama kamen wir hervorragend unter. Nachdem wir unsere Mopeds auf der Terrasse geparkt hatte ging es ab unter die Dusche. Danach noch ein kleiner Bummel durch die Stadt. Wir kauften noch etwas Arganöl, das nur hier in dieser Ecke gewonnen wird. Dann gab es in unserem Hotel lecker Essen.

 

 

 

Tag 15     Freitag 25. März 2011     431 KM

 

 

Wie gewohnt starteten wir nach dem Frühstück gegen Neun Uhr unsere Motoren. In der Hotellobby  war eine Karte der Umgebung mit Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten auf der wir uns noch eine kleine Zusatzrunde für den Start gebastelt hatten. So ging es zunächst mal Richtung Süden – im Nachbardorf von Tafroute überragte ein Riesenfelsen der „Chapeau de Napoleon“ die Häuser. Ein paar Kilometer weiter hatte sich ein belgischer Künstler Felsen bunt bemalt, was inmitten der herrlichen Landschaft etwas skurril wirkte – auch der Sinn des „Kunstwerks“ erschloss sich uns nicht ganz.

Der Rest der Runde klappte dann nicht so wie geplant. Die Straßen die in der Hotellobby verzeichnet waren gab es in unseren Navis nicht. Die Versuche die richtige Einflugsschneise zu finden landeten immer in engen Sackgassen von Dörfern. Wir hielten uns dann auf Hauptstraßen etwas südlich der geplanten Route auf. Hier ging es auf kurvigen Bergsstraßen durch den Anti-Atlas Richtung Tiznit. Tiznit war dann die erste große Stadt, die wir am Atlantik erreichten. Was wir hier sehen hatte sehr wenig mit dem Marokko zu tun, was wir bisher kennengelernt haben. Große Straßen, Moderne Gebäude, Industrieanlagen etc.. Wir bogen ab Richtung Norden. Auf einer gut ausgebauten aber etwas monotonen Hauptstraße ging es parallel zu Atlantik (den wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen haben) nach Agadir. In Agadir steigerte sich der erste Eindruck der Westküste Marokkos noch um einiges. Moderne Einkaufszentren und entlang des Strandes ein modernes Hotel neben dem anderen. An einer Strandpromenade stoppten wir und ließen uns Pizza und Pasta schmecken.

. Die Bäuche waren voll, wir konnten weiter. Kurz nach Agadir fanden wir einen Strand, auf den wir mit den Mopeds gelangen konnten – so konnten wir noch etwas Sandspielen. Plötzlich kamen zwei Marokkaner mit Pferden angeritten – ich dachte zunächst noch die wollten uns vom Strand vertreiben, sie wollten allerdings ihre Pferde gegen unsere Mopeds eintauschen. Wir erklärten ihnen, dass wir kein Interesse hätten und begaben uns wieder auf die Straße Richtung Norden.

Eigentlich wollten wir ein Hotel finden, was sich aber als nicht so leicht darstellte – auch ein kurzer Schwenk zurück an das Meer brachte nicht den gewünschten Erfolg. So beschlossen wir endgültig bis Essaouira durchzufahren und dort nach einem Hotel zu suchen. Die Küstenstraße war sehr abwechslungsreich, kurvig mal am Meer, mal etwas abseits in den Bergen. Links und rechts der Straße waren sehr viele Arganbäume und erstmals sahen wir auch die Ziegen auf diesen Bäumen klettern. Ziemlich genau zu Sonnenuntergang erreichten wir schließlich Essaouira.

Mit dem Hotel Miramar hatten wir direkt am Meer sehr schnell ein Hotel gefunden – ein Doppelzimmer mit Meerblick wurde schnell zum Dreibettzimmer umgebaut. Unsere Moopeds konnten wir ganz komfortabel in der Tiefgarage unterstellen. Wir beschlossen zwei Nächte zu buchen um uns einen Tag am Meer zu gönnen. Wir duschten und zogen dann in die Medina die gut zu Fuß erreichbar war. Wir hielten an zwei Snackbars um zu sehen was sie so im Angebot hatten – es begann ein Wettkampf zwischen den beiden Ständen um uns als Kunden. Beide unterboten sich mit ihren Angeboten – schließlich bekamen wir Beilagen und Getränke für lau, d.h. ein Essen inkl. Getränke für 35 DH.

 

Wir zogen weiter und erlebten ein Markttreiben, das nicht so wo in den großen Städten den Touris angepasst wurde sondern wie es wohl landestypisch war – Vorteil für uns, wir konnten in Ruhe durch schlendern, ohne ständig angequatscht zu werden. Wir marschierten noch zurück zum Hotel und verbrachten dort den Rest des Abends.

 

 

 

Tag 16     Samstag 26. März 2011

 

 

Für heute stand relaxen auf unserem Tagesprogramm. Wir krochen schon mal etwas später aus unseren Betten und genossen dann das reichhaltige Frühstücksbuffet im Hotel. Da es noch etwas zu frisch für den Strand war schlenderten wir entlang des Strands zum Hafen. Hier war ordentlich Betrieb. Fische wurden aus den Schiffen ausgeladen, Netze wurden geflickt, Schiffe repariert.

Danach ging es durch ein Stadttor zu einem großen Platz wo wir in einem Straßencafé erst mal einen Pfefferminztee tranken. Noch ein kleiner Marsch durch die Medina und wir kehrten zu dem Hauptplatz zurück wo eine Ansammlung von Fischbuden war. Hier waren frischer Fisch, Krabben, King Prawns und weitere Leckereien des Meeres Wir suchten aus was wir wollten und dann wurde unsere Portion gegrillt. Das war richtig lecker. Anschließend ging es zurück zum Hotel und an den Strand.

Erneut zogen wir im Anschluss in die Medina um etwas herum zu stöbern. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Wir deckten und alle noch mit stylischen Sonnenbrillen von RayBan bzw. Oakley ein, was unseren coolen Auftritt noch steigerte :)  Noch einen Crepe und Süßes aus der Patisserie bevor wir uns noch einen frischen Orangensaft pressen ließen. Die Sonne verschwand langsam am Horizont als wir wieder zum Hotel zurückgingen. Ich blieb im Hotel um das offene WLAN für den Kontakt nach Hause zu nutzen, Christian und Matthias zogen nochmals in die Medina um sich eine Pizza zu gönnen. So klang unser „Ruhetag“ gemütlich aus.

 

 

Tag 17     Sonntag 27. März 2011     344 KM

 

 

Nach dem Frühstücksbuffet packten wir in der Tiefgarage unsere Mopeds. Der Hotelboy versuchte uns noch ein Tauschgeschäft vorzuschlagen – seinen Roller gegen eines unserer Motorräder (blöde Idee). Als wir fertig gepackt hatten drückten wir die Starter und es ging wieder mal los. Entlang der Strandpromenade die letzten Blicke auf den Atlantik – es ging wieder ins Landesinnere. Die ersten rund 170 Kilometer fuhren auf einer relativ geraden, teilweise sogar vierspurigen Straße. Vierspurig bedeutet allerdings in Marokko nicht, dass es auch Fahrräder, Eselskarren und Fußgänger gibt, mit denen man sich die Straße teilen muss. Ein Mal hatten wir sogar eine Taxi als Geisterfahrer, der einen Konvoi Radfahrer kurzerhand auf unserer Seite überholte – hierzu fuhr er einfach mal über den Mittelstreifen. Zunächst waren sehr viele Arganbäume in der bis hierhin grünen Landschaft. Nach und nach wurde es etwas kahler.

Kurz vor Marrakesch noch ein Tankstopp  bevor wir uns in das Verkehrsgewühl stürzten. In den Städten ist besondere Vorsicht geboten. Verkehrsvorschriften (sofern es welche gibt) werden hier nur sehr vage eingehalten. Sobald eine Ampel von Rot auf Grün wechselt ertönt ein Hupkonzert – auch sonst wird viel und gern gehupt. Nachdem wir die Medina passiert hatten wurde der Verkehr wieder etwas ruhiger und dann hatten wir den städtischen Wahnsinn auch schon hinter uns. Wir verließen Marrakesch in südöstlicher Richtung. Bevor wir in Ait Ourir von der Hauptstraße nach links abbogen kehrten wir in ein Straßenlokal ein. Es war kaum als solches erkennbar und war platziert zwischen einer „Autowerkstatt“ und einem „Friseursalon“. Aber, so unscheinbar wie es aussah, so lecker war das Essen. Es gab Hühnchen mit Kartoffeln und Oliven und für jeden noch Brochettes. Dazu wurde traditionell Whisky Marrocaine (Pfefferminztee) gereicht. Bezahlt haben wir für das wirklich superleckere Mahl 120 DH.

Der weitere Weg führt durch sattgrüne Hügellandschaften. Überall grüne Getreidefelder und Olivenhaine. Auch der Straßenverlauf war sehr abwechslungsreich. Immer wieder bergige kurvige Abschnitte die richtig Laune machten. Dann erreichten wir den Ort Ouzoud – hier befinden sich Marokko´s höchste Wasserfälle (110 m auf drei Stufen). Wir fanden wie immer ohne Probleme ein Hotel.

 

Die Mopeds wurden geparkt und nach dem wir umgezogen waren marschierten wir los um die Wasserfälle zu besuchen. Wie überall an den Hotspots in Marokko viele Souvenierläden. Mittlerweile sind wir sehr geübt im Umgang mit den Händlern und können sie sehr schnell abwimmeln. Die Wasserfälle waren schön anzusehen, die Treppen die wir runter und wieder rauf mussten allerdings sehr beschwerlich. Darum gönnten wir uns auf dem Rückweg noch frische gepressten Orangensaft. Im Hotel an gekommen dann noch einen Pfefferminztee. Im Lokal des Hotels wurden wir noch überredet das Lokalderby im Fußball Marokko vs. Algerien anzuschauen. Eine Halbzeit war aber genug – was für ein Grottenkick... Da gehen wir doch lieber ins Bett.

 

 

 

 

 

Tag 18     Montag 28. März 2011     474 KM

 

 

Wie fast jeden Tag wollten wir gegen dreiviertel Neun aus dem Hotelhof. Über eine ziemlich üble Piste gelangten wir auf eine befestigte Straße in die wir in Richtung Norden einbogen. Es folgten unterhaltsame Kilometer über ein kurviges kleines Bergsträßchen. Kurz bevor es talwärts ging atemberaubend schöne Blicke dorthin, wohin uns die Straße gleich führen wird.

Wir durchquerten ein kleines Tal, in dem es nur so grünte und blühte um gleich danach wieder über enge Kurven nach oben zu wedeln. Nachdem wir auch den nächsten Bergrücken hinter uns gelassen haben gelangten wir zur N 8 einer breiten Hauptstraße der wir bis Khenifra folgten. Obwohl die Straße an sich langweilig gerade war,  bot die Landschaft immer wieder schöner Anblicke. Rechts von uns die Berge des Atlasgebirges, davor satt grüne Wiesen mit roten, gelben, blauen Blumen. Wäre nicht zwischendrin Palmen und Olivenbäume zu sehen, könnten man von der Landschaft her meinen man ist im Frühsommer im Voralpenland unterwegs. Zwischendurch tankten wir die Mopeds und in Khenifra bogen wir in den mittleren Atlas.

Zunächst über eine kleine kurvige Asphaltstraße später dann für rund 2 Stunden über eine Piste, die einige spannende Stellen parat hielt. Schotter, Schlamm, Wasserdurchfahrten, tiefe Löcher, es war alles vertreten. Dazwischen immer wieder mal eine Schaf, eine Ziege, ein Kuh oder auch mal ein Hund der glaubt Mopeds jagen zu müssen. Ich wollte in dieser einsamen Gegend für Siggi und Jan in einer Schule, in der sie im letzten Jahr für eine Nacht Unterschlupf bekamen, Fotos und ein kleines „Dankeschön“ abgeben.

Irgendwann erreichten wir dann wieder eine geteerte Straße und begaben uns weiter Richtung Norden. Am Col du Zad erreichten wir dann  knappe 2.200 m und fuhren dann über eine zwar kahles aber dennoch zart grüne Hochebene. Erst kurz vor Azrou ging es wieder nach unten. Kurz vor Azrou machten wir noch einen kurzen Abstecher in den Wald. Über eine Piste gelangten wir zu einer uralten aber leider abgestorbenen riesigen Zeder. Daneben die obligatorischen Souvenirstände und im Wald relativ zahme Berberaffen.

 

In Azrou gab es dann nochmal eine Tankfüllung bevor den Endspurt zum heutigen Tagesziel Meknes starteten. Nach Azrou ging es noch ein Mal in weiten Kurven bergwärts. Danach langsam aber stetig bergab. Je mehr wir uns Meknes näherten desto breiter wurden die Straßen und so kamen wir zügig voran. Der Stadtverkehr war marokkanisch, allerdings im Verlgich zu Marrakesch kaum Zweiräder. Etwas außerhalb aber in Sichtweite der Medina bezogen wir unsere Zimmer im Ibis-Hotel. Die Hotels in der Medina an denen wir vorbeigefahren sind, haben nicht wirklich einen tollen Eindruck auf uns gemacht. Nach Duschen und Umziehen noch ein Spaziergang zur Medina, wo wir in einem typisch marokkanischen Restaurant zum Essen einkehrten. Nachdem wir reichlich und gut gegessen hatten ging es zurück ins Hotel.

 

 

 

Tag 19     Dienstag 29. März 2011      311 KM

 

 

Da wir heute noch zwei Stunden Zeitunterschied auszugleichen haben fuhren wir schon um halb Neun los. Meknes hatten wir schon bald hinter uns gelassen und es ging nach Norden ins Rifgebirge, Die Sonne ließ sich nicht blicken, aber es war zumindest trocken. Wir kamen gut voran und hatten nach einer guten Stunde die ersten 100 von Dreihundert Kilometern hinter uns. Kurz danach eine erste Pause am Straßenrand. Kaum waren wir abgestiegen waren wir auch schon von einer Horde Kids umringt. Jetzt konnte ich den Rest meiner Kugelschreiber verteilen.

Schon ging es weiter über kurvige Bergstraßen durch das wunderschöne Rifgebirge wo es überall grünte und blühte. In Quezzane dann einer erster kurzer Tankstopp. Kurz vor Chefchaouen erreichten wir die Strecke, die wir schon auf dem Weg nach Süden gefahren waren. Alles was uns vor gut zwei Wochen „strange“ vorkam war mittlerweile vertraut. Das Gewusel am Straßenrand, die vielen Hunde, Esel und und und. Kurz vor Tetouan gab es ein letztes Mal frisch gegrilltes Kefta am Straßenrand – natürlich mit Pfefferminztee.

 

Dann in Tetouan Kassensturz und finales „Dirham-Vertanken“. Kurz vor wir die Stadt nach Osten verließen ein Stau. Neben der Straße lag ein Auto, dass sich überschlagen hatte. Wir erreichten Martil und schnupperten es schon wieder – Meeresgeruch lag in der Luft. Eine Häuserzeile weiter und wir hatten das Mittelmeer erreicht. Für rund 30 Kilometer fuhren wir entlang des Meeres. Der letzte Teil Marokkos zeigte sich sehr mondän. 4 -spurige Straßen mit Palmenbewuchs und Große Hotel- und Appartementanlagen links und rechts der Straße. Dazwischen gut gepflegte Parkanlagen. Dann sahen wir schräg rechts vor uns auf einer Art Halbinsel das letzte Stück Afrika, das aber zu Spanien und somit zur EU gehört. Kurze Zeit später standen wir an der Grenze. Sofort stürmten Helfer herbei, die uns bei den Grenzformalitäten (gegen Bakschisch) unterstützen wollten.

 

Wir lehnten die Hilfe ab, und waren dennoch relativ schnell in Ceuta angelangt. Wir holten gleich noch die Tickets für die Fähre am nächsten Morgen  bevor wir im Hotel Parador La Muralla eincheckten. Etwas später bummelten wir noch durch Ceuta. Es ist unglaublich was eine Grenze bewirkt. Nur wenige Kilometer hinter Marokko ist alles wieder „europäisch“. Die Kleidung der Leute die Häuser, eine Fußgängerzone. Spätestens jetzt war klar, Marokko liegt hinter uns. Wir ließen den Rest des Abends gemütlich ausklingen.

 

 

 

Tag 20     Mittwoch  30. März 2011     60 KM (Motorrad) 34 KM (Fähre) 250 KM (Auto)

 

 

Nach Aufstehen und Duschen fuhren wir gleich die paar Meter zum Fährhafen. Kurz nach halb Neun also rund  eine Stunde vor Abfahrt waren wir da. Es gab Kekse und Joghurtdrink zum Frühstück. Da nur sehr wenige Fahrzeuge mit uns warteten ging die Verladung auf die Fähre sehr zügig. Die Fähre legte fast pünktlich ab  und erreichte bereits eine gute dreiviertel Stunde und somit doppelt so schnell wie bei der Hinfahrt die andere Seite der Straße von Gibraltar. Nachdem zolltechnisch schon alles am Vortag erledigt wurde ging es alles sehr schnell. Wir fuhren durch den Hafen von Algeciras und begaben uns auf direktem Weg nach Gibraltar. Noch ein kleines Stückchen Spanien dann erreichten wir das kleine Stück Großbritannien auf der iberischen Halbinsel. Das hieß für uns noch mal eine Grenze.

Die Autoschlange die dort anstand ignorierten wir und kamen so zügig zur Grenzkontrolle. Bereits die Uniform der Zollbeamtin verriet, dass es hier britisch zuging (sehr schicker Hut). Durch die engen Gassen gelangten wir an die Südspitze, dem „Europa-Point“. Gegenüber sahen wir nochmals das Rifgebirge.

Danach führte eine kleine Straße zu diversen Aussichtspunkten die wunderbare Blicke über Gibraltar, Algeciras und hinüber nach Afrika boten. Auch den Berberaffen statteten wir einen kurzen Besuch ab. Matthias´und mein Moped wurden von einem kleinen Affen eingehend untersucht.

Danach ging es wieder in die engen Häuserschluchten Gibraltars. Wir gönnten uns noch was zum Essen (u.a. Fish and Chips) bevor wir die letzten Kilometer auf dem Moped zum Campingplatz in San Roque starteten.

20 Minuten später waren wir dann auch schon am Auto. Nach rund einer Stunde hatten wir alles gepackt, die Motorräder verzurrt. Gegen 16:15 Uhr traten wir die Heimreise an. Kurz nach sieben Uhr hatten wir Granada bereits hinter uns und wir bogen von der Autobahn ab um ein letztes Mal in einem Hotel einzuchecken. Zum Abendessen gab es dann schon spanische Spezialitäten und eine Cerveza.

 

 

Tag 21 / 22     Donnerstag / Freitag 31.März / 01.April 2011     2306 KM

 

 

 

Um sieben Uhr klingelte der Wecker. Wir hielten uns nicht lange auf. Nachdem jeder im Bad war, startete bereits um 7:30 Uhr der Motor des Opels und wir begaben uns auf die Autobahn. Gefrühstückt haben wir dann erst gegen 9:00 Uhr, als auch der erste Tankstopp auf dem Programm stand. Wie auch schon auf der Hinfahrt kamen wir ohne nennenswerte Verzögerungen flott voran. Alle 3 bis 4 Stunden wurde der Platz hinter dem Lenkrad getauscht und so erreichten wir gegen viertel nach Acht Uhr morgens Augsburg. Um Zeit zu gewinnen verließ uns Christian bereits hier. Christian fuhr auf zwei Rädern weiter nach Landsberg, Matthias und ich packten die letzten 50 Kilometer  an. Zu Hause angekommen rollten wir die beiden Mopeds vom Anhänger, anschließend gab´s einen Cappuccino. Ich brannte noch eine Foto-DVD für Matthias, der sich dann auch auf den Heimweg machte. Danach brachte ich noch den Anhänger zurück nach München und war letztlich gegen Mittag zu Hause.